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Grüße aus dem Norden mit einer skandinavischen Weihnachtsbotschaft haben uns erreicht aus Schweden und aus Finnland. Die Gehörlosenpfarrerinnen Barbro Brattgard (Schweden) und Riitta Kuusi (Finnland) erinnern uns an die Worte, die der Engel in der Weihnachtsbotschaft an die Hirten richtet: Fürchtet euch nicht!
Wichtige Worte sind das heute in einer Zeit voller Veränderungen, tiefer Vertrauenskrisen, schwieriger persönlicher Erfahrungen. Gottes Botschaft für uns ist und bleibt: Fürchtet euch nicht, euch ist ein Retter geboren.
Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest und eine frohe Weihnachtsbotschaft. Die Gehörlosenseelsorge in Nürnberg macht Pause bis 11. Januar 2010. Das Foto zeigt einen Teil der großen Krippe in Feuchtwangen.
In Rom arbeitet Padre Savino. Er ist katholischer Gehörlosenpfarrer in Süditalien und betreut auch Gehörlosenschulen in Malaysia, Indonesien und Brasilien. Gemeinsam mit Pfarrer Klenk ist er Mitglied im ökumenisch-internationalen Leitungsgremium der Gehörlosenseelsorger/innen, kurz IEWG.
Seine Weihnachtsbotschaft hat er uns in Englisch geschickt. Er betont darin, dass Gott in allen Lebenslagen Immanuel ist, das bedeutet „Gott mit uns“. "In all of our entire human condition, the Christmas message is that God doesn’t want to let us alone but wants to reach out and be with us. God, the most passionate of Lovers, wants to be IMMANUEL." Das Krippenfoto dazu stammt aus der großen Krippe in Feuchtwangen.
Team Gehörlosenseelsorge Bayern
4. Advent - Gebärdensprach-Gottesdienst mit musikalischen Elementen
Die evangelische Gehörlosengemeinde Nürnberg-Umland/Gehörlosenseelsorge feiert wie schon 2008 auch dieses Jahr am 4. Advent (Sonntag 20.12.) um 14 Uhr ihren adventlichen Abschlussgottesdienst für 2009 in der Egidienkirche. Für die Kinder wird selbstverständlich ein Kindergottesdienst angeboten, in dem die Kinder ihrem Alter entsprechend miteinander feiern. Dieses Jahr gibt es eine Besonderheit: Der Nürnberger Gospelchor und der große Gebärdenchor gestalten diesen Gottesdienst gemeinsam mit hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen. Für hörende Gottesdienstbesucher wird also nicht nur übersetzt. Es gibt auch musikalische Elemente, die von beiden Chören gemeinsam gestaltet werden. All Inklusiv also (alles „Inklusion“). Das Thema: Engel im Weg! Anschließend können Sie adventlich Gespräche führen bei Kaffee, Tee, Glühwein oder letzte Geschenke im Ararat Shop erwerben. Eine Kinderspielecke wird ebenfalls angeboten, da zusätzliche Räume benutzt werden. In diesem Jahr ist also genug Platz für alle vorhanden. Und einen besonderen Engel bekommen Sie auch geschenkt. Herzliche Einladung.
Gemeindevorstand Nürnberg
Andacht in Nürnberger Lorenzkirche mit Gebärdensprach-dolmetscher
Alle Jahre wieder, so wird auch in der Adventszeit 2009 am Mittwoch, den 16. Dezember um 17 Uhr eine Andacht mit gebärdensprachlicher Übersetzung angeboten. Lena Hartung wird die Andacht gebärdensprachlich übersetzen, Joachim Klenk das Lied in Gebärdensprachform übertragen. Die Theologeistudentin Simone Albert, seit 2 Jahren Praktikantin in der Gehörlosenseelsorge Nürnberg, hat die Andacht erarbeitet und wird diese halten. Thema ist: Es müssen nicht immer Männer mit Flügeln sein. In den letzten beiden Jahren war die Adventsandacht mit Gebärdensprache von gehörlosen Menschen gut besucht. Herzliche Einladung!
Team Nürnberg
Auf dem Weg nach Bethlehem - Gedanken 10 Tage vor Heilig Abend
Was wünschen sich Menschen in der Adventszeit? Eine Umfrage hat ergeben, dass Menschen sich vor allem Ruhe, Entspannung und gemeinsame Zeit wünschen.
Dieselbe Umfrage belegt aber auch, dass Menschen ein mulmiges Gefühl in der Adventszeit haben. Viele Arbeitsverhältnisse werden zum Ende eines Jahres gekündigt. Viele denken an verstorbene und kranke Freunde. Viele Menschen haben Angst vor den Veränderungen in der Welt. Viele Familien haben verlernt miteinander zu feiern. Das Weihnachtsgeschäft, Werbung, Lichtreize, Nachrichtenflut, all das macht Menschen nervös.
Was können wir Christen da anbieten? Wir Christen können den Weg nach Bethlehem anbieten. Ganz ruhig, ohne Werbetrommel, ohne Angst, nachdenklich aber hoffnungsvoll, den Blick auf Jesus gerichtet. Weil wir genau das oft nicht so schaffen, helfen uns Boten Gottes so wie damals bei den Hirten. Diese Boten Gottes, griechisch Angelus genannt (daher der Name Engel) stehen im Weg, in unserem Lebensweg. Sie zeigen auf Jesus und damit auf Gott. Ihre Botschaft ist: Gott hat sich auf den Weg gemacht.
So mache auch du dich auf den Weg. Mach's wie Gott und werde Mensch. Unser Tipp: Nehmen Sie sich doch diese Woche einfach mal 1 Stunde Zeit für den „Weg nach Bethlehem“.
Joachim Klenk
NEU - Evangelische Gehörlosentreffen in Feuchtwangen
In Feuchtwangen tut sich was. Am 2. Advent 2009 feierten gehörlose Menschen und ihre Familien zum ersten Mal in der Geschichte des historischen Städtchens Feuchtwangen einen gebärdensprachlichen Gottesdienst. Die sehr freundliche Aufnahme durch den dortigen Dekan Helmut Müller und die vielen offenen Türen in Feuchtwangen erleichterten den Start sehr.
Nun soll die junge Gemeinde in Ruhe wachsen. Geplant sind:
Februar 2010 Projekt in der Grundschule in Feuchtwangen;
März 2010 gebärdensprachlicher Gottesdienst;
Juli 2010 Gemeindebesuch und Theater in Feuchtwangen;
Herbst 2010 Projektangebot;
Dezember 2010 gebärdensprachlicher Adventsgottesdienst.
Gerhard Wolf feiert am 8. Dezember seinen 75. Geburtstag. Bundesweit bekannt hat er sich seit vielen Jahrzehnten nicht nur im Gehörlosenbereich engagiert.
In Euskirchen genoss er die schulische Bildung und machte anschließend eine Ausbildung zum Setzer. Gerhard Wolf bereiste in Jugendjahren Südamerika für beinahe 1 Jahr und konnte sich später durch einen Fernlehrgang zum Systemanalytiker und Spezialprogrammierer beruflich weiterentwickeln. Er engagierte sich stark ehrenamtlich z.B. als Vereinsvorsitzender in Ansbach, als Herausgeber der Zeitschrift „Selbstbewusst werden“ und gab Computerkurse für gehörlose Menschen.
Sein soziales Engagement brachte Gerhard Wolf in den letzten Jahren mit viel Zeit und Innovationskraft in den Verein JSB e.V. (www.verein-jsb.de) als 1. Vorsitzender und als 2. Vorsitzender tatkräftig ein. Die Mitarbeitenden der evangelischen Gehörlosenseelsorge und des Vereins JSB e.V. gratulieren gebärdensprachlich herzlich zum 75. Geburtstag, wünschen Gesundheit, Lebensfreude und Gottes reichen Segen.
Bei der Adventsfeier der Kindergruppen in Nürnberg am 4. Dezember gab es einen tollen Überraschungsgast: Der Nikolaus kam vorbei! Der Nikolaus konnte sogar Gebärdensprache und ließ jedes der 25 Kinder einzeln nach vorne kommen. Nach einem kurzen Kommentar gab es für jede und jeden ein kleines Geschenk aus dem großen Geschenkesack, den der Nikolaus dabei hatte. Kurz vor 16 Uhr musste sich unser Nikolaus dann aber verabschieden, da noch viele andere Kinder auf ihn warten...
Am kommenden Sonntag 6. Dezember 2009 wird erstmals in Feuchtwangen ein gebärdensprachlicher Gottesdienst gefeiert. Engel werden auch in Feuchtwangen unterwegs und Thema im Gottesdienst sein.
Welche Funktion haben Engel in der Bibel? Warum sind Engel heute oft mit Flügeln dargestellt? Welche Wege zeigt uns die Botschaft der Engel in der Weihnachtsgeschichte heute?
In einem lebendigen Gottesdienst werden auch Gebärdenlieder und Bibeltheater den Gottesdienst bereichern. Feuchtwangen entwickelt sich vielleicht sogar zur 16. Gehörlosengemeinde in Bayern. Gottesdienst Sonntag 6. Dezember 14.30 Uhr im Gemeindehaus (nahe Kirchplatz gegenüber dem "Kasten") mit anschließendem Gemeindenachmittag.
Mitarbeitende der ARARAT AKADEMIE haben Teile des Gottesdienstes in Gebärdensprache aufgenommen. Ziel ist die neuen Gehörlosenpfarrer/innen in der Ausbildung zu unterstützen. So können sie am Computer lernen und selbstständig üben. Die Aufnahmen dauern nur 30 Min. Die Vorbereitung dagegen fast 2 Tage. Diesmal wurde die Begrüßung im Gottesdienst, das Eingangsgebet und Fürbittgebete aufgenommen. Licht, technische Qualität und exakte Gebärden müssen stimmen. Qualität ist das Ergebnis. Jetzt muss nur noch geübt werden!
Das bayerische Gemeindejournal der Gehörlosenseelsorge für Dezember 2009 bis März 2010 ist gedruckt und bereits verschickt. Rechtzeitig zum 1. Advent sind im neuen Heft Falt-Engel unterwegs. Gedankt wird unserem geschätzten katholischen Kollegen Richard Hurzlmeier, gratuliert wird Pfarrerin Christine Keßler zum 60. Geburtstag, vorgestellt werden Gehörlosenpfarrer/innen der Zukunft, zu sehen ist ein Gebärdenlied für den Kirchentag und die Sozialberatung informiert über Familien-Unterstützungen.
Team Gemeindejournal
Gemeindebriefe können auch Online auf unserer Gemeindebrief-Seite gelesen werden.
Die Jugend bereitet sich schon auf die Adventszeit vor: Die Gruppe "Rumpelwichte" (ab 5. Klasse) bastelte kreative Adventskalender, die anschließend auch von den Mitarbeitern gefüllt wurden. So gibt es für jeden Dezembertag eine kleine Überraschung für die fleißigen Bastler. Außerdem wurden auch noch Plätzchen gebacken, der leckere Duft war im ganzen Haus zu riechen.
Das letzte Rumpelwichte-Treffen in diesem Jahr ist am 4. Dezember, mit einer großen gemeinsamen Adventsfeier der beiden Nürnberger Kindergruppen "Himmelhüpfer" (ab 6 Jahre) und "Rumpelwichte".
Erika Burkhardt
Eintopf für Afrika - Guten Appetit und gute Unterhaltung!
Der große Topf wurde fast leer und die Gebärden flogen kreuz und quer über den Tisch beim „Eintopf für Afrika“. Mehr als 100 Euro sammelte die Evangelisch-Lutherische Gehörlosengemeinde Würzburg-Umland für evangelischen Gehörlosenschulen in Eritrea und Tansania. Die Kollekte des Gottesdienstes am 21.November sowie die Spenden für das gemeinsame Essen vor dem Gottesdienst sollen die Ausbildung gehörloser SchülerInnen ermöglichen. Ein deftiger Eintopf aus regionalem Gemüse und heiße Würstchen stand auf dem Tisch. Die Spenden werden nun über die Gehörlosenmission der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Gehörlosenseelsorge (www.dafeg.net) an die Partner in Afrika weitergegeben.
Die Gottesdienste in den bayerischen Gehörlosengemeinden sind geprägt von einer Mischung aus traditionellen und modernen Formen. Seit Jahren werden neue Elemente in Teams entwickelt und eingesetzt. Die Besucherzahlen der Gottesdienste sind in den vergangenen Jahren bayernweit nicht gesunken, sondern gestiegen.
Dennoch: Der Landeskirchliche Beauftragte Joachim Klenk will im Januar auf der Konferenz der bayerischen GehörlosenseelsorgerInnen trotzdem eine weitere Gottesdienst-Reform anregen. Der ökumenische Kirchentag in München könne ein geradezu optimaler Impuls dazu sein. „Wir können es drehen wie wir wollen, unsere Gottesdienste in den Gehörlosengemeinden müssen weiter reformiert werden. Das können nur Teams aus gehörlosen und hörenden Mitarbeitenden leisten. Wir müssen viel mehr in den Dialog mit den Gottesdienstbesucher/innen treten“, so Joachim Klenk.
25 Teilnehmer aus ganz Bayern gingen unter Anleitung von Pfr. Dr. habil. Heiner Aldebert am 7. November auf eine Entdeckungsreise ins Land der Demenz. Einen ganzen Tag haben wir uns mit diesem hochaktuellen Thema befasst. Dr. Aldebert informierte über die verschiedenen Ursachen von Demenz, den Verlauf der Krankheiten und die besonderen Herausforderungen der Kommunikation. Eigenen Erfahrungen im Umgang mit dementen gehörlosen und hörenden Bekannten und Verwandten wurden eingebracht.
Ein Rollenspiel ließ uns nacherleben, wie es dementen Menschen in der Kommunikation mit nicht-dementen Menschen ergehen kann. Wir entwickelten Ideen, wie wir mit dementen Menschen umgehen und kommunizieren können.
Alle TeilnehmerInnen waren von diesem Workshoptag begeistert und wollen in den eigenen Gemeinden von diesen neuen Erfahrungen erzählen. Dieser Workshop war eins der vier Vorfeldprojekte? auf den ÖKT 2010.
Im Oktober trafen sich in Rom Vertreter/innen des IEWG zur Vorbereitung einer internationalen Konferenz. International gibt es einen Zusammenschluss der christlichen Gehörlosenseelsorge. Beteiligt sind lutherische, reformierte, katholische Kirchen aus momentan 14 Ländern von Madagskar bis Norwegen. IEWG nennt sich dieser Zusammenschluss, was übersetzt so viel bedeutet wie Internationale ökumenische Arbeitsgemeinschaft.
Im Leitungsteam sitzen 1 Schwedin, 1 Finnin, 1 Norweger, 1 Ire, 1 Italiener, 1 Engländer und Pfr. Joachim Klenk als Deutscher Delegierter. Im Rhythmus von 2 Jahren wird eine große internationale Konferenz mit 60-80 Teilnehmer/innen veranstaltet. Nach Tallinn (Estland 2008) wird 2010 die nächste Konferenz in Rom stattfinden (27.9.-1.10.2010). Das Thema wird sein 'The Church among Deaf People - the next generation'. Im Mittelpunkt stehen die sogenannten Jungen Erwachsenen, also Führungspersönlichkeiten im Alter zwischen 20 und 35 Jahre. Zudem soll es internationale Workshops zu Gebärdenpoesie, visuelle Medien, Bibel-Theater geben.
Inzwischen arbeitet Lina Fink schon 2 Monate bei der Evangelischen Gehörlosenseelsorge. Nach dem Realschulabschluss in München hat sie sich dazu entschieden, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Nürnberg zu machen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist der Kinder- und Jugendbereich, sie unterstützt z.B. die Kleinkindergruppen Kirchenmäuse und WOK, die Kindergruppen Himmelhüpfer und Rumpelwichte und den Jugendtreff. Zusätzlich dazu arbeitet sie mit bei diversen Veranstaltungen und Aktionen der Gehörlosengemeinde Nürnberg-Umland bzw. bayernweiten Aktionen der Gehörlosenseelsorge Bayern.
Außerdem nimmt sie teil an den Seminaren für FSJ-Praktikantinnen - dort ist sie die einzige Gehörlose unter 30 Hörenden! Es ist sehr schade, dass Lina wahrscheinlich unsere letzte FSJ-Praktikantin sein wird - bis jetzt haben sich noch keine Finanzierungsmöglichkeiten für die Übernahme der Dolmetscherkosten bei den FSJ-Seminaren gefunden. Wir wünschen Lina noch ein tolles Jahr mit vielen interessanten Erfahrungen und Begegnungen!
Die evangelische Gehörlosenseelsorge Bayern mit Sitz in Nürnberg sucht zum 1. April 2010 eine qualifizierte Sozialpädagogin/einen Sozialpädagogen für die staatlich-kommunal geförderte Allgemeine Sozialberatung in der Evangelische Gehörlosenseelsorge Bayern. Ausgeschrieben wird eine Stelle mit 30 Wochenstunden mit Option zur Aufstockung auf 40 Std/Woche. Die Bezahlung ist tariflich TVL inklusive kirchlicher Zusatzleistungen. Es handelt sich um eine Schwangerschaftsvertretung. Die Stelle ist zunächst auf 1 Jahr befristet.
Erforderliche Qualifikation: Ausbildung als Sozialpädagoge (FH) oder vergleichbare Studiengänge, gute Kenntnisse der Gehörlosenkultur, sehr gute DGS Kenntnisse, fachspezifische Kenntnisse des Sozialrechts.
Selbstverständlich freuen wir uns auch über Bewerber/innen, die selbst gehörlos/hörgeschädigt sind.
Haben sie Interesse, so nehmen Sie bitte Kontakt mit Herrn Kirchenrat Klenk auf unter joachim.klenk@egg-bayern.de oder senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen an die Evangelisch-Lutherische Gehörlosenseelsorge Bayern, Egidienplatz 33, 90403 Nürnberg z.Hd. Kirchenrat Joachim Klenk.
Bewerbungseingänge bitte bis spätestens 4. Dezember 2009.
Kommenden Samstag, 7.November, wird in der Gehörlosenseelsorge in Nürnberg ein Workshoptag zum Thema „Demenz“ angeboten. Zielgruppe sind Ehrenamtliche, die sich in Besuchsdiensten engagieren. Referent ist Pfarrer Dr. Heiner Aldebert, der als Spezialist unter anderem für das Thema Demenz nicht nur in der evangelisch-lutherischen Kirche gilt. Dr. Aldebert hat bereits durch mehrere Veröffentlichungen zum Thema Demenz auf sich und das Thema aufmerksam gemacht.
Dieser Workshoptag gehört zu den 4 Vorfeldprojekten? des ökumensichen Kirchentages in München 2010.
Die Gehörlosengemeinden verteilen traditionell am Reformationstag Luther-Bonbons. Das kommt nicht nur gut an, sondern ist auch eine gute „Brücke“ sich zu erinnern. Wir erinnern uns daran, dass Martin Luther als junger Theologieprofessor am 31. Oktober 1517 ein Plakat mit 95 Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg angebracht haben soll. Thesen gegen den Verkauf von Freischeinen für persönliche Sünden (Ablass), ein nicht biblisches Bußverständnis, Forderungen nach Gedankenfreiheit des Christenmenschen und nach barrierefreiem Zugang zur Bibel.
Diese und andere Forderungen hatte auch Auswirkungen auf den Umgang mit gehörlosen Menschen in der Kirchengemeinschaft. Denn wenn gehörlosen Menschen mit Gebärden und Gebärdensprache die Bedeutung des Abendmahls erklärt werden konnte, dann sprach nach Luther nichts dagegen auch gehörlosen Menschen das Abendmahl zu geben. Das war vorher völlig anders geregelt. Die meisten gehörlosen Menschen waren von kirchlichen Taufen, Abendmahl, Trauungen und anderem ausgeschlossen.
Die evangelische Gehörlosenseelsorge Bayern mit Sitz in Nürnberg sucht zum 1. April 2010 eine qualifizierte Sozialpädagogin für die staatlich-kommunal geförderte Allgemeine Sozialberatung der Ev. Gehörlosenseelsorge Bayern in Nürnberg. Ausgeschrieben wird eine Stelle mit 30 Wochenstunden mit Option zur Aufstockung auf 40 Stunden/Woche. Die Bezahlung ist tariflich TVL inklusive kirchlicher Zusatzleistungen. Es handelt sich um eine Schwangerschaftsvertretung. Die Stelle ist zunächst auf 1 Jahr befristet.
Erforderliche Qualifikation: Ausbildung als Sozialpädagoge (FH) oder vergleichbare Studiengänge, sehr gute DGS Kenntnisse, gute Kenntnisse der Gehörlosenkultur, fachspezifische Kenntnisse des Sozialrechts.
Selbstverständlich freuen wir uns auch über Bewerber/innen, die selbst gehörlos/hörgeschädigt sind.
Haben Sie Interesse, so nehmen Sie bitte Kontakt mit Herrn Kirchenrat Klenk auf unter joachim.klenk@egg-bayern.de oder senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen an die Evangelisch-Lutherische Gehörlosenseelsorge Bayern, Egidienplatz 33, 90403 Nürnberg z.Hd. Kirchenrat Joachim Klenk.
Bewerbungseingänge bitte bis spätestens 4. Dezember 2009.
In den kommenden 14 Tagen werden am Egidienplatz neue WCs im Erdgeschoss eingebaut. Die alten WCs werden komplett neu renoviert und auf heutigen Standard gebracht. Damit werden auch die Baumaßnahmen endgültig abgeschlossen.
Marktoberdorf - seit Jahrzehnten treffen sich dort gehörlose Menschen aus dem Allgäu. So entstand die Gehörlsoengemeinde Marktoberdorf-Umland. Angelika Hommel war die gute Seele, die viele Jahre ehrenamtlich die Gehörlosengemeinde betreute. 2002 bis 2005 absolvierte sie die kirchliche Ausbildung zur Prädikantin, konnte 2006 auch offiziell als Gehörlosenseelsorgerin berufen werden und in den kirchlichen Dienst eintreten. Ein Schwerpunkt ihrer Gemeindeaktivitäten sind kreative Gottesdienste, die im Team vorbereitet werden.
Die Gehörlosenseelsorge hat in Kooperation mit ihrem Förderverein JSB e.V. (www.verein-jsb.de) von Oktober 2009 bis Juni 2010 zwei jungen Fachkräften einen Vertrag als Werkstudentinnen ermöglicht. Christiane Hermann, gut hörende Tochter gehörloser Eltern (links), wird Projekte des JSB e.V. in den bayerischen Gehörlosengemeinden betreuen. Carina Ritzrau (rechts), gehörlose Tochter gehörloser Eltern, wird im Ararat Shop unterstützen. Christiane Hermann möchte sich Zeit nehmen zur Berufsorientierung, Carina Ritzrau studiert Wirtschaftswissenschaften und sucht Möglichkeiten das theoretische Wissen in der Praxis umzusetzen.
Die Gehörlosengemeinde Nürnberg-Umland hat neue Seniorenbeauftragte. Am 12. Oktober wurden von ca. 50 Mitgliedern des Seniorenclubs die 5 neuen Seniorenbeauftragten gewählt (Doris Rüttinger, Helga Sailer, Ulrike Siegörtner, Brigitte Kuglmeier und Sabine Ströhlein). Ihre Aufgabe ist es gemeinsam mit Heidemarie Schulz und Joachim Klenk die Anliegen von gehörlosen und hörgeschädigten Seniorinnen und Senioren in der evangelisch-lutherischen Gehörlosengemeinde in Nürnberg zu vertreten und bei der Vorbereitung von Vorträgen mit Workshops mitzuarbeiten.
Am 9. Oktober ging es wieder los: Die Kindergruppe Himmelhüpfer (ab 6 Jahre) in Nürnberg hatte ihr erstes Treffen nach der Sommerpause. Einige der Kinder waren zum ersten Mal da, deshalb begannen wir mit einer großen Kennenlern- und Begrüßungsrunde. Bei der Schatzsuche rund um das Gemeindehaus fanden wir viele Kastanien, mit denen die Kinder phantasievolle Figuren und Gegenstände bastelten. Diesen "Schatz" durften die Kinder dann natürlich mit nach Hause nehmen. Das nächste Treffen der Himmelhüpfer ist am Freitag, den 13. November, die "Rumpelwichte" (ab 11 Jahre) treffen sich am Freitag, den 23. Oktober.
Gehörlosenpfarrerin Christine Kessler aus München feiert am Sonntag, den 11. Oktober ihren 60. Geburtstag. Die Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Gehörlosenseelsorger/innen und die ehrenamtlichen Vertreter/innen der Gehörlosengemeinden gratulieren ganz herzlich zu diesem besonderen Geburtstag. Christine Kessler ist die erfahrenste Gehörlosenpfarrerin in Bayern. Sie unterrichtet gehörlose und hörgeschädigte Jugendliche in der Realschule, Fachoberschule und dem Berufsbildungswerk in München. Zudem unterstützt sie die Gehörlosengemeinde München-Umland.
Die studierte Theologin und Psychologin erhielt 1999 für ihre besonderen Verdienste um diese Schulseelsorgearbeit das Bundesverdienstkreuz von dem damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog verliehen. Wir danken ihr auch für ihr außergewöhnliches Engagement in sensiblenen Bereichen der Seelsorge, so z.B. bei der Trauerbegleitung in besonders schweren familiären Situationen und der Ausbildung von ehrenamtlichen Hospizhelfern. Auf dem Foto ist Pfarrerin Kessler (links) mit einer vertrauten Mitarbeiterin bei der Lesung im Gottesdienst zum 100-Jahre-Jubiläum der evangelischen Gehörlosenseelsorge 2007 zu sehen.
Joachim Klenk, Landeskirchlicher Beauftragter & die Arbeitsgemeinschaft
Historischer Ausbildungskurs für Gehörlosenpfarrer/ −innen in Bayern
Die bayerische Landeskirche bildet von 2009 bis 2011 eine Gruppe von 5 Pfarrer/innen zu Gehörlosenpfarrer/innen aus: Stefan Berner (Dekanat Ingolstadt), Barbara Nicol (Dekanat Aschaffenburg), Heidrun Bock (Dekanat Sulzbach-Rosenberg), Anke Bertholdt (Dekanat Gräfenberg) und Sonja Simonsen (Dekanat Kronach). Ein Teil dieser Pfarrer/innen wird nebenamtlich in den Gehörlosengemeinden tätig sein, ein Teil des Kurses wird auf eine hauptamtliche Tätigkeit in den nächsten Jahren vorbereitet.
Die Ausbildung hat die kirchliche ARARAT AKADEMIE (www.ararat-akademie.de) in Nürnberg übernommen. Die ARARAT AKADEMIE ist inzwischen ein stark gebuchter Spezialist für die Ausbildung im religiösen Bereich. Die neuen Gehörlosenpfarrer/innen werden zu 70% von gehörlosen und hörgeschädigten Referenten ausgebildet. Sie lernen DGS und LBG, werden in die Fachterminologie eingeführt, lernen Lebensentwürfe von gehörlosen und hörgeschädigten Menschen kennen und werden für Gottesdienste und Seelsorge gecoached.
Eine Gruppe der Würzburger Gehörlosengemeinde traf sich am letzten Septemberwochenende mit einer Gruppe der Gehörlosengemeinde München in Regensburg. Eine gebärdensprachliche Stadtführung, ein gemeinsames Mittagessen und ein Dankgottesdienst waren die Höhepunkte des Treffens. Gemeinschaft erleben, Gemeinschaft gestalten - das war das Motto. Einen ausführlichen Bericht von Gehörlosenseelsorger Stefan Wurth lesen Sie im nächsten Gemeindejournal für Bayern.
Beinahe 150 Gottesdienstbesucher kamen am Sonntag zum ökumenischen ERNTE DANK Gottesdienst und feierten mit Gebärdenchor, Kindergottesdienst, Taufe und Theater diesen besonderen kirchlichen Feiertag. Ein Nürnberger Landwirt stellte Gemüse und Obst zur Verfügung, so dass die Egidienkirche wie eine ERNTE DANK KIRCHE aussah. Neu war diesmal ein musikalischer Beginn und ein musikalisches Ende, beides war als Brücke für hörende Gottesdienstbesucher/innen gedacht. Dieses Experiment soll in den kommenden gebärdensprachlichen Gottesdiensten beibehalten werden. Zur Erinnerung erhielten nach dem Gottesdienst alle einen BIO Apfel zur Stärkung. Gemüse und Obst wurden anschließend beim Gemeindenachmittag zugunsten eines Sozialprojektes in der Gehörlosenseelsorge verkauft.
„Wachsen, Reifen, Ernten“ - das ist das Thema des ökumenischen Ernte-Dank-Gottesdienstes in Nürnberg. Katholische und evangelische Gehörlosengemeinde feiern traditionell diesen Gottesdienst gemeinsam mit Gebärdenchor, Bibeltheater und spannenden Gedanken. Ein Kind wird getauft und ehemalige Mitarbeiterinnen werden kommen.
Kindergottesdienst wird für die Kinder angeboten. Herzliche Einladung! Sonntag 4. Oktober 14.30 Uhr in der Egidienkirche mit anschließendem Gemeindenachmittag.
Es ist beinahe wie im Fußball. Jedes Jahr wird in der Gehörlosenseelsorge Bayern ein neues Team zusammengestellt, das bis Sommer des nächsten Jahres eng zusammenarbeiten wird. Es gibt ein „Kernteam“ und sogenannte ergänzende Teilzeitmitarbeitende. In Nürnberg arbeitet das zentrale Team der Gehörlosenseelsorge Bayern mit 22 Mitarbeitenden, davon 12 in Teilzeit. Insgesamt 10 Mitarbeitende sind angestellt beim Verein JSB e.V. (www.verein-jsb.de), dem Förderverein der evangelischen Gehörlosenseelsorge in Bayern.
14 Mitarbeitende sind gehörlos. Dazu kommen 8 weitere Mitarbeitende, die in anderen Regionen Bayerns als Gehörlosenseelsorger/innen oder hauptamtliche Mitarbeitende arbeiten. Wir werden in diesem Jahr über jeden berichten. Auf dem Foto fehlt Sarah Herberich, die als Auszubildende zur Kauffrau für Bürokommunikation im Team mitarbeitet. Auch fehlen auf diesem Bild die wichtigen ca. 150 Ehrenamtlichen in Bayern, ohne die eine vielfältige und qualitativ hochwertige Arbeit nicht möglich wäre.
Vor dem Studium Erfahrungen sammeln, sich orientieren, das Berufsbild klären - dieses Bedürfnis haben viele angehenden Studentinnen und Studenten. Die evangelische Gehörlosenseelsorge bietet dazu in ganz Bayern immer wieder die Möglichkeit für Studierende der Theologie, Medien, Sozialpädagogik und Gebärdensprachdolmetschen. Mit Svenja Macht aus dem Raum Hersbruck macht momentan eine angehende Studentin für den Gebärdensprachdolmetscher Studiengang ein Praktikum (siehe Bild).
Im Jahr 2010 werden sich die Gebärdenchöre in Bayern auf den Kirchentag konzentrieren. Ab Herbst 2009 beginnen die gemeinsamen Übungstreffen. Eingeladen sind alle Interessierten, die bereit sind an allen Treffen teilzunehmen.
Einstudiert werden neue Gebärdenlieder mit Choreografie, Gebärdenpoesie und Gebärdenlieder mit musikalischen Elementen. Informationen sind in der Gehörlosenseelsorge erhältlich.
Geschafft - wir gratulieren! Sie haben den Sommer genutzt und sich biblisch fit gemacht. Nun kennen Sie sechs Geschichten aus dem Neuen Testament vielleicht ein wenig besser. Die kulturellen Hinweise helfen uns heute Geschichten besser zu verstehen.
Wenn Sie diese Geschichten auf Gebärden CD haben möchten, können Sie diese beim Ararat Shop bestellen. Bis Ende November ist sie fertig produziert. Übrigens: Das nächste BIBELSCHATZ Seminar gibt es in der Adventszeit und den Weihnachtsferien.
Jesus war mal wieder unterwegs, diesmal in der Kleinstadt Nain. An ihm wurde ein toter Mann vorbei getragen, der einzige Sohn einer Mutter wie sich herausstellte. Jesus sprach die Mutter an und sagte: „Weine nicht!“ Er berührte den Sarg und sprach: „Junge, steh auf“! So geschah es auch, der junge Mann stand auf. Dieses Ereignis verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der Region.
Diese Geschichte zeigt uns wie Jesus mit Menschen umgeht. Er scheint sehr aufmerksam gewesen zu sein und wendet sich zu. Dort wo wir eher unsicher sind und uns fern halten - z.B. von trauernden Menschen - geht er hin. Diese Zuwendung ist eine wichtige Handlung in dieser Geschichte. Damit verbindet sich heute auch unser Auftrag als Christen: Menschen zuwenden! (Nachzulesen in der Bibel im Neuen Testament Lukas 7,11)
Kulturhinweis: In der Pinakothek in München hängt ein interessantes Bild zu dieser Geschichte. Hans von Aachen hat es 1590 gemalt (Die Auferstehung des Jünglings von Nain). Menschen sind zu sehen, die diese Situation hautnah erleben. Sie gebärden und sprechen, staunen und sind fassungslos. Zu sehen ist das Stadttor von Nain und vor allem Jesus, der den jungen Mann berührt.
Unsere Frage dazu: In welchen biblischen Geschichten berührt Jesus Menschen, um ihnen zu helfen?
Jesus war nachweislich häufig in der Stadt Kapernaum. Kapernaum nahe dem See Genezareth. Dort lebte ein Hauptmann, der auf Jesus zu ging mit einer großen Bitte. Er bat Jesus seinen gelähmten Diener zu heilen. Jesus wollte daraufhin in sein Haus gehen. Der Hauptmann aber antwortete: „Ich bin es nicht wert, dass du in mein Haus kommst. Sprich ein Wort und mein Diener wird sicher gesund“. Jesus war von diesem tiefen Glauben beeindruckt und antwortete: „Geh in dein Haus, es wird so geschehen wie du glaubst“. Und tatsächlich, sein Diener wurde gesund (nachzulesen im Neuen Testament, Matthäusevangelium Kapitel 8, Verse 5- 13).
Diese Geschichte erinnert uns daran, dass tiefer Glaube immer mit einem großen Herzen zu tun hat. Es war damals ungewöhnlich, dass ein Chef für seinen Diener zum Bittsteller wird. Sein großes Herz und sein tiefer Glaube haben ihn geführt.
Kulturhinweis: Der Schriftsteller Ernst Wiechert (1887-1950) war ein erklärter Gegner der Nationalsozialisten und setzte sich für die Versöhnung zwischen Menschen ein. Deshalb schrieb er 1930 die Erzählung „Der Hauptmann von Kapernaum“ und bekam dafür später den Literaturpreis der Europäischen Zeitschriften.
Unsere Frage: In welchen biblischen Geschichten spielen Soldaten eine wichtige Rolle und vor allem welche?
Jesus und die Kinder, das ist eine sehr bekannte Geschichte aus der Bibel. Jesus ist unterwegs, macht Halt und beginnt zu predigen. Die Menschen hören davon und strömen dorthin. Sie wollen Jesus sehen und erleben, natürlich kommen auch Familien mit ihren Kindern. Aber Erwachsene verstellen den Weg für die Kinder wie eine lebendige Mauer. Das kennen wir heute auch. Die Kinder drängeln und wollen durch, um Jesus sehen zu können. Sie werden geschimpft und selbst die Jünger regen sich auf. Jesus sieht diese Reaktion und „pfeift“ seine Jünger zurück. Die Kinder bittet er zu kommen und macht sie zum Vorbild für die Erwachsenen. Jesus sagt dazu: „Wenn ihr nicht umkehrt und so werdet wie die Kinder, dann werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen“.
Jesus meinte damit scheinbar, dass wir Erwachsenen in der Gefahr stehen unsere Begeisterung und Motivation für den Glauben zu verlieren. Wir drängeln zu wenig, wir suchen zu wenig. Glauben kann nicht bedeuten nur herum zu stehen und zuzuhören oder gar Mauern zu bilden (z.B. gegen andere Einstellungen und Religionen). Taten sind Früchte des Glaubens und sei es nur ein Drängeln (nachzulesen z.B. im Neuen Testament, Markusevangelium Kapitel 10, 13-16).
Kulturhinweis: Der weltberühmte Maler Emil Nolde hat 1910 ein Bild zu dieser Geschichte gemalt mit dem Titel „Christus und die Kinder“. Jesus kann man auf diesem Gemälde nur von hinten sehen. Seine besondere Zuwendung zu den Kindern wird durch die Gesichter der Kinder sichtbar, die wir als Betrachter sehr gut sehen können.
Unsere Frage: In welchen Bibelgeschichten spielen Kinder ebenfalls eine wichtige Rolle?
Diese Geschichte wird im Kapitel 2 des Johannesevangeliums berichtet, also sozusagen das Erste was Jesus tat. Er war mit seinen Jüngern bei einer Hochzeit in Kana eingeladen. Wie es der Zufall will, der Wein geht aus, kein gutes Zeichen für ein Fest. Maria, Jesu Mutter, macht ihn darauf aufmerksam. Jesus bittet die Diener zu sich. Sie sollen 6 große Krüge mit Wasser füllen und zum Speisemeister bringen. Dieser kostet und fragt, warum zuerst der gute Wein ausgeschenkt wird. Nur die Diener wissen in diesem Moment, dass Jesus aus Wasser Wein werden ließ.
Diese Geschichte ist der erste Wunderbericht über Jesus. Aber Vorsicht: Jesus selbst und die Berichterstatter des Neuen Testaments berichten die Wundertaten Jesu nicht als „Show“, sondern immer im Zusammenhang mit der Botschaft Jesu. Sie unterstreichen sozusagen die Frohe Botschaft von der Liebe Gottes. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Kulturhinweis: Der Maler Paolo Veronese (16. Jahrhundert) hat zu dieser Geschichte ein riesiges Bild gemalt, das wir heute noch im Louvre Museum in paris sehen können. Viele Menschen sind abgebildet, das Fest ist in vollem Gange. Im Vordergrund sind die Diener zu sehen, die Krüge mit Wasser füllen.
Unsere Frage: Welche Bedeutung hat Jesus dem Wein noch gegeben?
Samaria ist ein Gebiet im Nordosten des heutigen Israels. Zur Zeit Jesu war dieses Samarien verachtet. Jüdisch Gläubige warfen den dortigen Bewohnern eine Vermischung der Religionen und eine Schwächung des jüdischen Glaubens vor. Jesus ist eines Tages in Samarien unterwegs und kommt zu einem Brunnen. Brunnen sind wichtige Treffpunkte und so trifft er dort auch eine Samariterin. Er bittet sie um Wasser, was ungewöhnlich ist. Denn damals sprachen Frauen und Männer nur selten an solchen öffentlichen Plätze miteinander. Die Samariterin ist verunsichert. Jesus bittet sie nochmals um „lebendiges Wasser“. Sie versteht nicht bis Jesus von dem Wasser als Quelle des Lebens spricht. In diesem Moment erkennt die Samariterin Jesus als den Messias, den Hoffnungsbringer und läuft in ihr Dorf zurück. Sie erzählt alles, so dass die Dorfbewohner Jesus bitten zu bleiben (nachzulesen im Neuen Testament, Johannesevangelium Kapitel 4, Verse 1-42).
Kulturhinweis: Es gibt zu dieser Geschichte berühmte Gemälde, z.B. von Rembrandt „Christus und die Samariterin am Brunnen“. Der Komponist Wilhelm Bennet, übrigens ein Freund von Felix Mendelsohn-Bartholdy, komponierte zu dieser Geschichte ein Orartorium mit dem Namen „The woman of Samaria“ (die Frau von Samarien).
Unsere Frage: Welche Bibel - Geschichte hat noch mit Samarien zu tun?
Levi war ein Zöllner. Zöllner waren nicht sehr beliebt damals. Sie kontrollierten im römischen Auftrag Tore, Straßen, Waren und Brücken. Wegezoll musste bei diesen Zöllnern bezahlt werden. Die Zöllner galten als „unrein“. Jesus traf Levi an solch einem Zollposten und fackelte nicht lange. Er forderte Levi auf alles stehen und liegen zu lassen und ihm (Jesus) zu folgen.
Daraufhin hat Levi mit Jesus ein großes Festmahl veranstaltet und viele sogenannte „unreine“ Menschen eingeladen. Die Gruppe der Pharisäer kritisierten ihn deshalb. Die Pharisäer waren eine religiöse Gruppe im Judentum, die sehr auf die Einhaltung der jüdischen Vorschriften achtete. Auf die Kritik der Pharisäer antwortete Jesus: Die Gesunden brauchen den Arzt nicht, sondern die Kranken.“ (nachlesen im Neuen Testament, Lukasevangelium Kapitel 5)
Kulturhinweis: Der Künstler Paolo Veronese aus Venedig malte ein Bild zu dieser Geschichte mit dem Namen „Gastmahl im Hause Levi“. Er malte schwarze Menschen, Narren, Papageien, Betrunkene und Landsknechte in das Bild. Die römische Kirche (Inquisition) zeigte ihn deshalb an. Das Bild war nun nicht mehr heilig genug und wurde verboten.
Unsere Frage: Wer hat nun recht? Der Maler oder seine Kritiker? Schreiben Sie uns Ihre Meinung.
Den Sommer 2009 wollen wir für Sie zu einem besonderen Ereignis auf dieser Homepageseite machen. Wir bieten Ihnen ein Sommerseminar BIBELSCHATZ an. Machen Sie mit und lernen Sie dazu. Bis Mitte September werden Sie Geschichten von Jesus kennenlernen.
Aber nicht nur das, wir werden Sie auch informieren wie sich diese Geschichten in unserer Kultur niedergeschlagen haben. Ab November gibt es diese Bibelschatzgeschichten auf einer Gebärden-CD. Viel Spaß dabei, ab 7. August geht es los mit der Geschichte von einem großen Essen, bei dem Betrunkene, Narren und Papageien dabei waren. Oder etwa doch nicht? Lesen Sie ab 7. August.
Die Mitarbeitenden der evangelischen Gehörlosenseelsorge Bayern wünschen Ihnen allen einen erholsamen Urlaub in der Südsee, am Nordkap oder in Balkonien. Mögen Sie viele spannende Momente erleben und interessante Menschen treffen.
Wir von der evangelischen Gehörlosenseelsorge machen eine Sommerpause bis Mitte September. In der Sommerpause wird Sie ein „Bibelschatz-Seminar“ auf dieser Homepageseite begleiten. Viel Freude dabei! Wir wünschen eine gesegnete Sommerzeit.
Die evangelische Gehörlosenseelsorge hat mit Sarah Herbereich seit Herbst 2007 eine Auszubildende, die selbst hochgradig hörgeschädigt ist. Was wir nicht wussten ist, dass Auszubildenden heutzutage so viele Steine in ihren Ausbildungsweg gelegt werden. Deshalb hat KR Pfr. Joachim Klenk am 21. Juli Vertreter/innen der Arbeitsagentur, der IHK, des Bezirks Mittelfranken und der Mitarbeitervertretung zu einem Gespräch eingeladen.
Entdeckt wurden interessante Tatsachen über die alle Beteiligten staunten. Wer weiß schon, dass nur in Bayern Auszubildende mit einer Behinderung einen sogenannten Eigenanteil von € 5,10 pro Tag zahlen müssen, wenn sie zur Ausbildung in Essen am Berufskolleg für Gehörlose/Hörgeschädigte sind. Übrigens nur die Bayern, alle anderen in Deutschland nicht!
€ 5,10 klingt nicht viel, aber bei einer Zusatzbelastung von jährlich € 300 sind das € 25 weniger Lehrlingsgehalt pro Monat. Interessant ist, dass dieser Betrag von € 5,10 im Jahr 2005 neu festgelegt wurde. Bis 2005 zahlten die Auszubildenden noch € 3,10. Das ist also eine „satte“ Erhöhung von knapp 70%, eine Begründung gab es dafür nicht. Die Gehörlosenseelsorge übernimmt nun diese Kosten, um Gleichheit zu schaffen. Ein geplanter zweiter Ausbildungsplatz ist dann jedoch nicht mehr möglich.
Vorankündigung: Die ev. Gehörlosenseelsorge bildet in Kooperation mit einem Hospizverein am 24. und 25. April 2010 weitere Hospizhelfer und Hospizhelferinnen aus. Seminarort ist München, Seminarzeiten sind 10-17 Uhr. Teilnehmen können gehörlose und hörende Interessierte, die gebärdensprach-kompetent sind. Dieses Ausbildungsseminar wird von der Gehörlosenpfarrerin Christine Kessler geleitet, die bereits mehrere Hospizhelfer und Hospizhelferinnen für den Gehörlosenbereich ausgebildet hat.
Am 10. Juli waren wieder die Kirchenlöwen los, aber dieses Mal trafen wir uns nicht in der Passionskirche, sondern wir machten ein ganz leckeres Picknick am tollen Spielplatz im Westpark.
Es gab Brotzeiten und Kuchen – und wie immer lustige Spiele. Bei der Pantomime durften wir alle raten, was ein Kind dargestellt hat.
Jetzt gehen die Kirchenlöwen in die Sommerpause. Das Jahr war schön, mit viel gemischtem Programm: Wir waren Schlittschuhlaufen, im Deutschen Museum und haben uns oft in der Passionskirche getroffen und dort gebastelt und gespielt. Unsere Kirchenlöwen waren und sind eine begeisterte gemischte Gruppe und dank unserer beiden ehrenamtlichen Helferinnen Sophie und Linda war das alles möglich. Ich freue mich auf das neue Schuljahr und auf die Kirchenlöwen!
Das nächste Mal geht am 25. September 09 los.
Bis bald, eure Lina Mattei
Vorstand des JSB e.V. stellt wichtige Weichen für die Zukunft
Der Verein JSB e.V. ist der Förderverein der evanglischen Gehörlosengemeinden in Bayern. Seit dem Jahr 2003 wächst die Mitgliederzeahl um jährlich 8-10%. Heute zählt der Verein beinahe 150 Mitglieder und hat 8 Angestellte, davon 6 gehörlose. Der Verein muss für die Gehälter und Projekte pro Jahr über € 200.000 erwirtschaften.
Der Vorstand mit Joachim Klenk, Gerhard Wolf und Matthias Derrer leiten den Verein ehrenamtlich. Die Weichen werden neu gestellt auch im Blick auf die Zukunft. Der Ararat Shop soll ausgebaut, die Ararat Akademie stärker profiliert, der Logistik-Bereich konzeptionell überarbeitet werden und die Mitgliederwerbung, aber auch die Öffentlichkeitsarbeit verstärkt werden.
In den Gehörlosengemeinden in Bayern sind Besuchsdienste aktiv. Besucht werden gehörlose Menschen, die krank und einsam sind oder sich in Trauer-Situationen befinden. Der Nürnberger Besuchsdienst (siehe Foto) hat z.B. inzwischen beinahe 15 Mitarbeitende, in München sieht die Situation ähnlich aus.
Ehrenamtliche und Hauptamtliche arbeiten eng zusammen. Wichtig ist, die eigene Rolle genau zu kennen, auch Möglichkeiten und Grenzen. Inhaltlich beschäftigen sich die Besuchsdienste mit Themen wie Demenz, Seniorenpflege, persönliches Budget, Einsamkeit als psychische Belastung und anderen wichtigen Themen.
Hinweis: Am Samstag, den 7. November wird in Nürnberg ein Fachtag zum Thema „Demenz“ im Haus der evangelischen Gehörlosenseelsorge angeboten.
Die Gehörlosengemeinde Schweinfurt gehört zu den kleineren Gehörlosengemeinden in Bayern. Seit 2008 bemüht sich Diakonin Sabine Ebert-Kühling als Gehörlosenseelsorgerin auf Honorarbasis um die Schweinfurter Gemeinde. Eine ausreichende Stelle ist momentan nicht umsetzbar. Umso erstaunlicher, dass die Schweinfurter vor allem die Gottesdienste sehr pflegen. Inzwischen kommen zwischen 25 und 30 Gottesdienstbesucher/innen regelmäßig. Der Gottesdienst ist der Mittelpunkt der Gemeinde und wird festlich und kreativ gefeiert. Diakonin Ebert-Kühling überrascht immer wieder mit interessanten Ideen und Gedanken.
Unterstützt wird Diakonin Ebert-Kühling durch das Ehepaar Jäger, beide Gemeindesprecher seit vielen Jahren. Sie unterstützen mit großem Engagement und opfern viel freie Zeit.
So kann aus „klein“ ganz „GROß“ werden.
Gehörlosengemeinde Schweinfurt
Starke Gemeinschaft - 100 Jahre Hofer Gehörlosenverein
Mit einem ökumenischen Gottesdienst begannen am 11. Juli die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum in Hof. Ca. 150 Personen nahmen an diesem Festgottesdienst teil, der von Albin Zeck und Joachim Klenk liturgisch gestaltet wurde.
Der Nürnberger Gebärdenchor (siehe Foto) unterstützte dabei mit Gebärdenliedern und einem tonalen Lied mit Gebärden. Ein Bibeltheater war zu sehen zum Thema Paulus und Silas reißen unsichtbare und sichtbare Mauern ein, das war auch das Thema des Gottesdienstes. Der Gehörlosenverein Hof hat in den 100 Jahren auch häufig sichtbare und unsichtbare Mauern einreißen können. Die Hofer sind eine starke Gemeinschaft, verstecken sich nicht, leben ihre Gehörlosenkultur und kümmern sich um alte, kranke und isoliert lebende Mitglieder. Glückwunsch an die Hofer, es war ein gelungenes Fest.