Gemeindebrief 2024 April

Seniorenarbeit ist bei uns schon seit Jahren in den verschiedenen Gemeindeteilen ein wichtiges Thema und fast überall gibt es Angebote für Senioren. In den zwei größeren Gemeindeteilen, München und Nürnberg, finden regelmäßig Seniorentreff statt.

Die Seniorengruppe in Nürnberg ist schon etwas älter. Im letzten Jahr feierte die Gruppe ihr 50-jähriges Jubiläum. Auch aktuell treffen sich 1 Mal im Monat Senior:innen und haben bei Kaffee und Kuchen Zeit, sich auszutauschen und bei einem Vortrag Informationen über aktuelle Themen zu bekommen. Rosa Reinhardt leitet seit 2012 diese Gruppe.

Der Senior:innen-Treff in München ist noch etwas jünger. Peter Fiebig gründete den Treff am 11.1.2012 als „Seniorenstammtisch“ und seitdem triff t man sich an jedem zweiten Mittwoch im Monat. Anfangs im Bürogebäude Landwehrstr. 15, wurde der Raum schnell zu eng und zu ungemütlich. Mittlerweile heißt der Stammtisch Senior:innen-Treff und ist im Gemeindehaus der Passionskirche (Tölzer Straße 17) zu Hause. Jeden Monat hält Peter Fiebig einen Vortrag. Vorher gibt es ein warmes Essen, danach Austausch und Unterhaltung bei Kaffee und Kuchen.

Für viele Senior:innen ist das sehr wichtig, vor allem für die Alleinstehenden. Weil es jedes Mal ein warmes und gesundes Essen gibt, braucht man Zuhause nicht kochen. Auch „Geburtstagskinder“ werden bei uns in Gemeinschaft fröhlich gefeiert. Mittlerweile zählen wir auf der „ewigen Liste“ schon insgesamt 2.414 Besuche! Die Vorträge beschäftigen sich mit Themen aus den Bereichen Politik, Gesundheit, Kirche, Tagesgeschehen, …

Die Senior:innen haben viele Fragen und wir bemühen uns um gute Antworten. Es gibt max. 30 Plätze. Rechtzeitige Anmeldung ist deshalb erforderlich!

Kirchenrätin Cornelia Wolf (Nürnberg)
und Peter Fiebig (München)

Wer sich mit dem Thema Lebens-Phasen beschäftigt, weiß: Es gibt verschiedene Perspektiven auf das Altern. Vielleicht wissen viele, dass Alter körperliche Einschränkungen bedeutet. Selten bekannt sind aber die psychischen, sozialen und kulturellen Aspekte, besonders im Zusammenhang mit Taubheit oder Schwerhörigkeit.

Jeder bayerische Bezirk hat eine regionale Fachstelle für Demenz und Pflege. Diese bietet Beratung und Schulung in 3 Arbeitsbereichen an: Demenz, Pflegeberatung und Alltagsunterstützung. Aber so lange es in Bayern keine besondere Fachstelle gibt mit Spezial-Wissen über taube und schwerhörige Senioren, bleibt es für die Gemeinden Bayerns fast unmöglich, den Teilhabe- und Unterstützungsbedarf zu erkennen und Strukturen zu entwickeln.

In Konzepten ist zwar Inklusion festgeschrieben, wird aber im kleinen Raum der Gemeinde geplant. Stattdessen müssen – vergleiche Offene Behindertenarbeit (OBA) – auch in der Pflege überregionale Angebote entwickelt werden. Nur so werden in bayerischen Bezirken gebärdensprachliche Beratungs- und Unterstützungsstrukturen existieren.

Die Idee eines Kompetenz-Zentrums „Gehörlose im Alter“ ist mit einer bayerischen Fachstelle vergleichbar und wurde schon in 2 Bundesländern erprobt. Nur in Nordrhein-Westfalen konnte diese Idee erhalten bleiben. Auch in Bayern ist neben den Fachstellen für Demenz und Pflege eine ergänzende Beratung wichtig.

Taube Senior:innen brauchen

• gebärdensprachliche Beratung
• Pflegestützpunkte mit Gebärdensprachdolmetscher:innen und Vermittlung zu gebärdensprachkompetentem Fachpersonal
• Pflegekurse in Gebärdensprache
• Angebote zur Unterstützung im Alltag durch ehrenamtlich oder selbstständig tätige, taube Einzelpersonen mit Gebärdensprachkompetenz (Deaf Peer Care Support)
• Teilgabe statt nur Teilhabe: Statt Fachkräftemangel im Senioren- und Pflegebereich taube Menschen und ihre Gebärdensprachkompetenz nutzen Der Landesverband Bayern der Gehörlosen und die EGG Bayern sind Mitglieder im Netzwerk Hörbehinderung Bayern (NHB). Jedes Jahr startet ein Mitglied aus dem NHB die Woche der Kommunikation mit einer Auftakt-Veranstaltung zu einem bestimmten Thema. Zu unserer Freude darf die EGG Bayern die diesjährige Auftaktveranstaltung zum Thema „Taube und schwerhörige Menschen – eine Herausforderung im Alter“ am 29. April 2024 ausrichten. Regens Wagner stellt dafür schöne Tagungsräume in Nürnberg zur Verfügung. Parallel können weitere Veranstaltungen im ganzen Jahr 2024 zum gleichen Thema bei der EGG Bayern angemeldet werden, damit sie dort auf der Internet-Seite veröffentlicht

werden. So geben wir wichtige Impulse für positive Entwicklungen an Politik und Gesellschaft weiter.

Ute Fröhlich