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Neue Koordinatorin für den Besuchsdienst

München, 26.10.15

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Annette Hüsken-Brüggemann ist die neue Koordinatorin des Münchener Besuchsdiensts (Nachfolgerin von Anne Bouwmeester). Sie ist 36 Jahre alt, verheiratet und evangelisch. Annette hat Ethnologie studiert und arbeitet als Medienpädagogin beim Evangelischen Bildungswerk München. Pfarrerin Sonja Simonsen hat sie interviewt und ihr Fragen gestellt:

Hallo Annette! Du kannst gebärden – wo hast du das gelernt?

Ich lerne gerne neue Sprachen. Zuhause sprechen mein Mann und ich z.B. Deutsch und Brasilianisch. Mein erster Kontakt mit der Gebärdensprache war 1996 in Kanada in meinem Austauschjahr. Zuerst war ich neugierig „Wie funktioniert das, mit den Händen sprechen?“ „Ist das anders, als andere Sprachen?“ Später habe ich gedacht „Chinesen können Deutsch lernen und Deutsche Chinesisch, aber für Gehörlose wird es immer schwierig sein, mit dem Schrift-Deutsch und dem Lippen lesen. Deshalb sollten mehr Hörende die Gebärden-Sprache lernen“. 2011 habe ich deshalb angefangen an der VHS DGS-Kurse zu besuchen.

Welche Aufgaben übernimmst du für den Besuchsdienst?

Wenn wir ein Anliegen haben, das uns bewegt, dann suche ich einen Referenten. Der informiert uns beim nächsten Treffen über das Thema. Ich werde auch versuchen, noch mehr Ehrenamtliche für den Besuchsdienst zu gewinnen. Wenn Ehrenamtliche vom Besuch kommen und erzählen „Ich glaube, die Person braucht Hilfe im Haushalt oder beim Essen“, dann organisiere ich, dass die Person die richtige Hilfe bekommt.

Im aktuellen Gemeindejournal geht es um unseren „christlichen Auftrag“.

Ich mag das Wort „Auftrag“ nicht. Es klingt so nach Arbeit. Ich glaube auch: So hat Jesus das nicht gemeint. Ich denke: Jesus möchte, dass wir aus Liebe anderen helfen, so wie er es gemacht hat. Er hat die Not der Menschen gefühlt und wollte, dass es ihnen besser geht. Er wünscht sich für uns, dass wir das auch so fühlen. Ich denke: Das ist genau das, was beim Ehrenamt passiert. Ehrenamtliche helfen nicht, weil sie müssen. Sie helfen, weil sie sich dazu be-rufen fühlen. Vielleicht reden wir also besser von unserer „christlichen Berufung“.

Was wünschst du dir für den Besuchsdienst?

Ich wünsche mir, dass unsere Ehrenamtlichen noch lange und gern dabei bleiben. Und dass ich auch neue Ehrenamtliche finde. Ich wünsche mir auch, dass ich nicht zu traurig bin, wenn ich merke, dass wir nicht allen alten einsamen Menschen so viel helfen können, wie sie es brauchen. Ihr habt ja schon mitbekommen – ich bin ein sehr emotionaler Mensch ;-)

Liebe Annette, wir freuen uns, dass du dein neues Amt so engagiert anpackst.

Vielen Dank!

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