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Ökumenischer Gottesdienst auf dem Schliersberg
München, 14.8.18
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Nach dem schlechten Wetter im vergangenen Jahr wollten die Teilnehmer 2018 den Ausblick über den Schliersee bewundern. Das klappte heuer hervorragend. Eine große Gruppe fuhr mit dem Zug von München Richtung Schliersee. Andere kamen mit dem eigenen Auto oder in Fahrgemeinschaften. Den Weg zur Alm gingen manche zu Fuß, andere fuhren mit der Seilbahn zur Alm. Schlussendlich fanden sich gut 40 Personen an der idyllischen Friedenskapelle ein. Dieser Platz lädt zum Verweilen und Genießen ein. Im Schatten der Bäume ist dieses Kirchlein ein wirklicher Friedensort, an dem man Gott vielleicht ein bisschen näherkommen kann.
Der Gottesdienst wurde in ökumenischer Vielfalt vorbereitet. Beteiligt waren Peter Glaser, der in der Katholischen Hörbehindertenseelsorge im Erzbistum München und Freising arbeitet, sowie Pfarrerin Sonja Simonsen und Juho Saarinen, die beide in der Evangelischen Gebärdensprachlichen Gemeinde München tätig sind.
Die Bibeltexte im Gottesdienst erzählten davon, dass Menschen Gott vertrauen dürften, weil sie Gott in allen Lebenslagen begleitet. Von diesem Vertrauen erzählte auch Frau Kneißl von den Gehörlosen Bergfreunden. Sie schilderte ein tragisches Unglück vor 45 Jahren: Damals wurde eine Hütte der Gehörlosen Bergfreunde München e.V. bei einem Lawinenabgang zerstört. Von den acht Menschen, die sich damals in der Hütte befanden, starben vier Menschen. Darunter auch Frau Kneißls Tochter. Sie berichtete von ihrem Weg durch viel Dunkelheit hin zu einer neuen Freude am Leben und auch an den Bergen. Herr Zott ergänzte anschließend von seinem abenteuerlichen Weg durch die Unglücksnacht, um Hilfe für seine verschütteten Kameraden zu finden. Es gelang ihm nach verzweifelter Suche und nachdem er auch vergeblich an verschlossene Türen geklopft hatte.
Im Anschluss an die Erzählungen wurde der Verstorbenen gedacht und Gott gedankt für alles Gute, was wir im Leben finden können. Davon sprach schließlich Juho Saarinen in seiner Auslegung des Evangeliums vom Hausbau. Er lud dazu ein, die Worte Jesu in das Herz zu lassen und damit für das Positive und Schwierige im Leben Kraft zu bekommen. Als Beispiel nannte er die Überlebenden des Unglücks, die immer wieder Kraft für das Leben bekamen. Ihrem Beispiel könnte man folgen.
In den Fürbitten und in den Gebärdenliedern kam dieser Glaube immer wieder zum Ausdruck. Nach dem gemeinsam gebärdeten und gesprochenen Vaterunser reichten sich die Teilnehmer*innen die Hände zum Zeichen für den Frieden, den diese Welt so dringend benötigt. Pfarrerin Simonsen übersetzte die Gebärden in Lautsprache.
Nach dem gemeinsamen Lied vom frohen Vogel dankte Peter Glaser allen Beteiligten und wünschte noch einen guten und gesegneten Tag. Nach dem Abschlusssegen ging man zur Wirtschaft, wo noch lange geplaudert wurde. Ein guter Tag an einem wunderbaren Platz, so waren sich alle einig. Und sehr berührend, wenn Menschen in ihr Herz blicken lassen. Mit großer Dankbarkeit für die vielen Geschenke aus Natur und Freundschaft konnte man gestärkt wieder die Heimreise antreten. Wann und wo der nächste Berggottesdienst stattfindet, steht derzeit noch nicht fest, aber alle waren sich einig, dass auch im nächsten Jahr wieder ein Gottesdienst in Gottes schöner Schöpfung stattfinden soll.
Gemeindereferent Peter Glaser
weitere Bilder
Fotos: Karl Grüner / EMF. Herzlichen Dank an den Sankt Michaelsbund für die freundliche Genehmigung! Siehe auch https://www.erzbistum-muenchen.de/ordinariat/ressort-4-seelsorge-und-kirchliches-leben/gehoerlose-hoergeschaedigte-taubblinde-menschen
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