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Anerkennung als Evangelisch-Lutherische Gebärdensprachliche Kirchengemeinde in Bayern - Geschafft
Nürnberg - Bayern, 5.4.17
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Interview mit Pfarrer Sauermann zur Anerkennung. Die Fragen von Kirchenrat Matthias Derrer stellten Kirchenrätin Cornelia Wolf und Xenia Schmitt.
Lieber Herr Sauermann, seit 1. Januar sind wir jetzt Gebärdensprachliche Kirchengemeinde in Bayern. Was fühlen Sie?
- Beglückung! Es ist für mich letztendlich unfassbar, dass nach 41 Jahren der Wunsch nach Anerkennung in Erfüllung ging. Aber angesichts der Reformation sind das ja noch kurze Zeiträume.
Sie haben im Jahr 1995 den 1. Brief ans Landeskirchenamt geschrieben. Hätte Sie gedacht, dass es so lange dauert?
- Es ist erstaunlich schnell gegangen. Wie ein Wunder, aber ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben.
Sie sind ja 1975 Landeskirchlicher Beauftragter geworden. Hat es vor dem 1. Brief schon andere Versuche gegeben?
- Nein. 1975 war erst mal nur eine zu betreuende Gruppe mit Gottesdiensten und Kaffee trinken vorhanden. Gemeindeleben und Gemeindebewusstsein musste erst wachsen.
Die Wartezeit ist lang geworden. Was haben Sie gefühlt, als auch der 2. Brief von Pfarrer Klenk ohne Antwort geblieben ist?
- Das habe ich eigentlich so erwartet.
1978 ist die Gehörlosenseelsorge ja nach Eibach gezogen. 2006 mussten wir dort ausziehen. Was fühlten Sie damals?
- Da habe ich viel Herzblut vergossen. Denn das Gemeindehaus aufzubauen war auch eine Kraftanstrengung. Es war zwar enttäuschend, aber auch einsichtig, dass das Gemeindezentrum durch die Situation, die die hörende Gemeinde herbeigeführt hat, nicht mehr dort bestehen konnte und einen anderen Ort brauchte.
2010 hat die Landessynode den Weg frei gemacht. Ein erster Schritt der Hoffnung?
- Ja, eine unerwartete Hoffnung. Jetzt sind wir endlich Kirchengemeinde.
Was verändert sich damit für Sie persönlich?
- Man muss nun nicht mehr beim Ortspfarrer für Kasualien nachfragen und die Kirchengemeinde hat nun endlich ein eigenes Siegelrecht.
Was wünschen Sie sich für die Feier am 8. Juli?
- Ein fröhliches Fest!
Wenn wir jetzt Kirchengemeinde sind, ist damit alles geschafft? Was wünschen Sie sich noch für die Gebärdensprachliche Kirchengemeinde?
- Es ist noch lange nicht alles geschafft. Die EGG soll noch weiter wachsen und sich ihrer Stärke bewusst sein.
Lieber Herr Sauermann, wir danken Ihnen sehr herzlich für das Gespräch und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute!
Die Schritte zur Anerkennung
1976
Pfr. Sauermann erlebt in Zürich eine funktionierende Gehörlosengemeinde und überlegt Schritte, dies in Bayern umzusetzen; Ergebnis: Bericht über den Studienaufenthalt
1979
Kirchentag in Nürnberg: eigener Kirchentag für Gehörlose mit gehörlosen Referenten und Stadtführern Ziel und Ergebnis: Gemeindeaufbau
1995
Pfr. Sauermann schreibt einen 1. Brief ans Landeskirchenamt: Wir wollen Gemeinde werden. Reaktion: keine
2002
Pfr. Klenk schreibt einen 2. Brief ans Landeskirchenamt: Gemeinde werden ist wichtig für uns.
2006
Die Gehörlosenseelsorge muss von Eibach an den Egidienplatz umziehen. Im Landeskirchenamt wird viel über die Gehörlosenseelsorge gesprochen.
2009
OKR Dr. Hübner: Gehörlosenseelsorge ist wie eine Gemeinde, deshalb soll sie auch echte Kirchengemeinde werden.
2010
Die Landessynode der Landeskirche beschließt: Die Gehörlosengemeinde darf Kirchengemeinde werden.
2013
Ein Gesetz (Verordnung) für die Gebärdensprachliche Kirchengemeinde entsteht.
2017
1. Januar: Wir sind Kirchengemeinde.
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