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Grundsatzfragen
Fragen und Infos zur "Solidarischen Gehörlosengemeinde"
In Bayern gibt es 15 Gehörlosengemeinden, die durch hauptamtliche und qualifizierte ehrenamtliche kirchliche Mitarbeiter begleitet und koordiniert werden. Insgesamt ca. 2400 gehörlose Mitglieder, dazu ihre hörenden Familienmitglieder und eine Vielzahl von Unterstützern.
Bayern ist seit Jahrzehnten eine zentrale Ausbildungsstelle für den deutschsprachigen Raum. 2001-2003 wurden die ersten gehörlosen Prädikanten ausgebildet. Seit November 2003 hat der erste Ausbildungskurs für gehörlose Katecheten in Deutschland unter der Leitung der bayerischen Gehörlosenseelsorge begonnen. Seit 2013 suchen auch Gehörlosenseelsorgerinnen aus ganz Deutschland oder von der katholischen Hörgeschädigtenseelsorge die Ausbildungs-Kompetenz der Evangelischen Gehörlosenseelsorge in Bayern. Ökumenische Zusammenarbeit ist aber auch Alltag: ca. 40% der Familien sind gemischt-konfessionell.
Die evangelischen Gehörlosengemeinden sind "junge Gemeinden" mit einem Altersdurchschnitt von ca. 40 Jahren. Der durchschnittliche Gottesdienstbesuch liegt bayernweit bei 20%, die kirchliche Bindung bei ca. 60%.
Der erste Gebärdengottesdienst wurde in Bayern 1906 in München gefeiert. Seit Mitte der 90-er Jahre werden die Gottesdienste in Deutscher Gebärdensprache und Lautsprach-Begleitender Gebärde angeboten. Für hörende Gottesdienstbesucher wird in Lautsprache übersetzt.
Die Stärken der evangelischen Gehörlosengemeinden sind ihr Zusammenhalt, ihre Ideen und der Wille zu Innovation. Veranstaltungen und Projekte werden angeboten für diejenigen, die durch das gesellschaftliche Raster fallen. In moderner Weise und auf unorthodoxen Wegen soll christlicher Glauben gelebt und weitergegeben werden.
Die Gehörlosengemeinden unterstützen Schulen für gehörlose Kinder in Eritrea, Tansania und Uganda. Die innovativen Projekte wurden mehrmals ausgezeichnet. 1999 wurden die bay. Gehörlosengemeinden mit dem Projekt "gebärdensprachlicher Kinderpark" unter die 10 innovativsten kirchlichen Projekte in Deutschland gewählt. 2001 erhielt der Gebärdenchor "Canta Signo" den Innovationspreis des Kirchenkreises Nürnberg. Christliche Sozialarbeit ist selbstverständlich, so auch Angebote für Kinder, Jugendliche, Frauen, Senioren, Hospiz, Familien, Junge Erwachsene. Neu ist der Beginn einer verstärkten Männerarbeit.
Projekte finanzieren auch geschützte Arbeitsplätze und Menschen, die in kurzer Zeit durch Arbeitslosigkeit in soziale oder seelische Not gekommen sind. Aktiv handeln und in aller Bescheidenheit davon reden - das ist das Motto. Zentrum aller Kraft ist das Abendmahl und die christliche Gemeinschaft.