#️⃣ #Jugend #Müll25 #Kirchgeld #NeueTelefonNummern
Startseite Presse Presse Presse-Material
Presse-Material: Grund-Informationen
Presse-Material: Grund-Informationen evang.-luth. Gehörlosen-Seelsorge und Gebärdensprachliche Kirchengemeinde in Bayern
Informationen über die evang.-luth. Gehörlosenseelsorge und die Gebärdensprachliche Kirchengemeinde mit ihren verschiedenen Gemeinde-Teilen (Sprengeln) in Bayern
2. Seelsorge nahe am Menschen (siehe auch Bericht für die Landeskirche)
3. 15 Gemeinde-Teile (Sprengel) der Gebärdensprachlichen Kirchengemeinde
4. Solidarisch-diakonische Gemeinde(n)
1. Geschichte nach oben
Der erste evang. Gottesdienst für Gehörlose wurde als Gottesdienst der bayerischen Landeskirche 1907 in Nürnberg gefeiert. In der Folgezeit konnte an verschiedenen Schwerpunkten kirchliche Gehörlosenarbeit begonnen werden, so in München, Bayreuth und später in Würzburg. 1936 hat die bay. Landeskirche die Gehörlosenarbeit in 26 Bezirke aufgeteilt. In den 50-er Jahren ist der erste Landeskirchliche Beauftragte (LKB) berufen worden, Pfr. Hermann Galsterer. Es folgten prägende Gehörlosenpfarrer wie Pfr. Heim und Pfr. Sauermann. Pfr. Volker Sauermann, hat die Gebärdensprachliche Kirchengemeinde in Bayern gemeinsam mit vielen engagierten Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen zu dem gemacht, was sie heute ist: Eine lebendige Gemeinde. Der Landeskirchliche Beauftragte 2000 - 2012 Pfr. Klenk wurde 1992 zum ersten Gehörlosenjugendpfarrer in Deutschland berufen. Die evang. Gehörlosenjugend konnte in diesen Jahren systematisch aufgebaut werden und erhielt viele Jahre Sitz und Stimme im Landesjugendkonvent. Mitte der 90er Jahre unterstütze die evang. Gehörlosenseelsorge Bestrebungen die Deutsche Gebärdensprache als anerkannte Sprache auch in den Schulbereich einzuführen. Deshalb wurde 1996 der gebärdensprachliche Kinderpark gegründet, der ein bundesweit beachtetes gebärdensprachliches Projekt für gehörlose Kinder war (Bundes Innovatio Preisträger 1999). 1997 konnte die erste gebärdensprachliche religiöse CD-ROM für Kinder veröffentlicht werden (Schirmherrin damals Dagmar Wöhrl). 1998 trat der Münchener Gehörlosenpfarrer E.Groll im Film "Jenseits der Stille" auf, der als einziger nicht englisch-sprachiger Film für den Oscar 1998 nominiert wurde. 2001 begann die erste Gehörlose eine Ausbildung als Diakonin in der bay. Landeskirche. (sie verließ die Diakoninnengemeinschaft leider nach der Abschlussprüfung). 2002 folgte der erste Prädikantenkurs für gehörlose Ehrenamtliche in Kooperation mit dem Gottesdienstinstitut. 2005 beendeten erstmals in Deutschland zwei gehörlose Katechet:innen ihre 2-jährige staatlich anerkannte Ausbildung und arbeiten heute als Religionslehrerin und als Gemeindepädagogin. 2007 werden am 13. Oktober 14 ehrenamtliche Lektoren eingesegnet. 2010 beschließt die bayerische Landessynode grundsätzlich, dass auch Gemeinden mit größerer Flächenausdehnung den Status einer Gemeinde erlangen können. In den folgenden Jahren wurden die juristischen Schritte zur Gemeindegründung geklärt. 2017 wurde die bayernweite Gebärdensprachliche Kirchengemeinde gegründet. Sie setzt die Arbeit der bisherigen Gehörlosenseelsorge fort. Die Gehörlosenseelsorge bleibt mit dekanatlichen Aufgaben (Erwachsenenbildung, Aus-/Fortbildung für neue Pfarrer:innen, Diakon:innen, Lektor:innen, Prädikant:innen, Katechet:innen, Religionspädagog:innen) weiter bestehen.
2. Seelsorge nahe am Menschen nach oben
Die evang. Gehörlosenseelsorge hat den Auftrag gehörlose Menschen und deren Familienmitgliedern in den verschiedenen Lebensphasen und Herausforderungen des Lebens zu begleiten. Da gehörlose Menschen in den Parochialgemeinden auf Grund der massiven Kommunikationsbarrieren keine Alternative haben, wird diese seelsorgerliche Begleitung intensiv erbeten. Einige Beispiele aus den letzten 2 Jahren:
- Bildtelefonanruf einer gehörlosen Mutter eines hörenden Kindes. Ihr Kind hat große Probleme in der Realschule. Sie fühlt sich als Mutter überfordert, weiß nicht mehr was sie machen soll. Der Tochter müsste auch geholfen werden. Vereinbart wird über Bildtelefon ein Gespräch, bei dem auch eine Sozialpädagogin aus der Sozialberatung der evang. Gehörlosenseelsorge (80% kommunal und staatlich bezuschusst) anwesend ist. Es wird vereinbart Anträge bei einer Stiftung zu stellen, um die Tochter schulisch unterstützen zu können. Der Förderverein bei der Gehörlosenseelsorge wird finanziell diese Zeit überbrücken. Die Mutter "gönnt" sich 5 Seelsorgegespräche mit dem Ziel wieder innere Stabilität zu finden. Im Verlauf kommen auch viele religiöse Fragen zur Sprache.
- Sterbebegleitung einer gehörlosen Frau. Im Gespräch kam der Wunsch auf, ihren hörenden Sohn - bereits knapp 60 Jahre - nochmals zu sehen. Sie hatte ihn 25 Jahre nicht gesehen. Er wurde ihr als gehörlose Mutter in den 50er Jahren weggenommen mit der Begründung, sie könne ihn als gehörlose Frau nicht erziehen. Dies war bis 1961 leicht möglich, denn erst 1961 bekamen gehörlose Menschen die volle Rechtsmündigkeit in Deutschland. Wir stellten den Kontakt zum Sohn her, der einwilligte. Die Begegnung musste auf beiden Seiten seelsorgerlich vorbereitet werden. Der Sohn beherrschte natürlich keine Gebärdensprache. Pfr. Klenk als Seelsorger war hier auch Dolmetscher. Eine intensive 20 minütige Begegnung fand statt mit versöhnendem Ende. Nach dem Gespräch brach der Sohn auf dem Gang des Altenheims in sich zusammen. Seelsorgerliche Begleitung war weiter notwendig. Am nächsten Morgen verstarb die gehörlose Frau.
- Anruf eines hörenden Kollegen. Er hat Schwierigkeiten mit gehörlosen Eltern eines hörenden Konfirmanden und bittet um Unterstützung. Das Problem kann vor Ort schnell gelöst werden und war rein kommunikativer Natur. Ein einstündiges Seelsorgegespräch half die Situation zu entflechten. Die Eltern hatten das Gefühl, dass der hörende Kollege sie nicht wirklich als Eltern akzeptierte und überging (man muss zugeben, dass dies z.T. auch der Fall war). Mit dem Kollegen wird ebenfalls im Sinne einer kollegialen Beratung gesprochen und somit werden auch bei ihm Missverständnisse gerade gerückt.
- Gehörlose Eltern kontaktieren uns über Videochat und wünschen ihr Kind von einem Gehörlosenpfarrer taufen zu lassen. Der Kollege vor Ort wird informiert, die Taufe von uns übernommen. Der Kontakt zum Heimatpfarrer ist wichtig, wird aber eher informell bleiben. Die Taufe findet gebärdensprachlich statt.
- Gehörlose Eltern wünschen einen Dolmetscher für die Taufe ihres Kindes in der Parochialgemeinde. Grund: Ländliches Gebiet, sie sind dort aufgewachsen, der Pfarrer hat engen Kontakt mit der Familie.
Wir stellen einen Dolmetscher - die Kosten trägt einen EKD Projekt, das wir 2004 mit angestoßen haben. Die Zusammenarbeit mit dem Kollegen läuft gut. Es kann für die Situation gehörloser Menschen sensibilisiert werden. - Eine junge gehörlose Frau nimmt per Internet Kontakt mit uns auf. Sie möchte ein Gespräch, um ihre Zukunft zu beleuchten. Ihr Gefühl ist, dass sie bisher nur das machte, was hörende Menschen von ihr verlangten. In einem Prozess von ca. 1 Jahr gab es eine Reihe von intensiven Gesprächen, die zwischen Seelsorge und Beratung lagen. Inzwischen absolvierte die junge Frau ein FSJ und studiert momentan.
- Polizeianruf, Notfall in gehörloser Familie, Kleinkind gestorben. Es stellt sich heraus, dass wir die Familie gut kennen. Plötzlicher Kindstod. Neben dem intensiven Trauerprozess müssen 3 weitere Ebenen bearbeitet werden. Den Eltern wird von außen unbewusst unterstellt, dass sie nicht in der Lage waren das Kind zu beaufsichtigen und zwar weil sie beide gehörlos sind. Das ist völliger Unsinn, aber die Eltern spüren das als großen gesellschaftlichen Druck. Weiterhin melden sich Presseleute bzw. stehen vor der Türe. Mit der Presse wird kurz gesprochen und deutlich gemacht, dass Falschmeldungen rechtliche Folgen haben werden und die evang. Gehörlosenseelsorge sich schützend und öffentlich vor diese Familie stellen wird. Diese Hinweise wirken, keine Presseberichte. Zudem muss in der Folge mit den Eltern der Verlust eines Kindes aufgearbeitet werden. Therapeutische Angebote für gehörlose Menschen gibt es dazu praktisch nicht. Die seelsorgerliche Begleitung zieht sich über Jahre.
- Anruf einer hörenden Mutter, sie habe ein gehörloses Kind bekommen und fühlt sich völlig hilflos. Sie weiß nicht mehr, was sie machen soll. Wir vereinbaren ein Gespräch mit der gesamten Familie. Die Situation wird gemeinsam analysiert. Die Eltern erleben gehörlose Mitarbeiterinnen in der Praxis und können sich nun besser vorstellen, dass auch gehörlose Menschen ein erfülltes Leben führen können. Mehrere Jahre Seelsorgebegleitung sind die Folge. Später trennt sich das Paar. Rosenkrieg. Beide Beteiligten finden neue Partner. Wir unterstützen, dass die Familien angesichts der Konfirmation (in der Gehörlosengemeinde) zueinander finden. Versöhnungsarbeit, die sich auszahlt und für beide Familien neue Wege aufzeigen kann.
- Todesfall eines gehörlosen Gemeindemitgliedes, das sehr bekannt war. Die Familiengeschichte war schwierig. Alkohol war im Spiel, die Kinder - beide gehörlos - ziehen sich nach der Ausbildung zurück. Die Trauerfeier übernimmt hoch motiviert ein hörender Kollege. Das Trauerinstitut hatte alles organisiert - leider über die Köpfe der Kinder hinweg und ohne zu fragen. Die Kinder beschweren sich bei Pfr. Klenk. Intervention bei Trauerinstitut und hörendem Kollegen und in Absprache eine Verlangsamung des Prozesses. Pfr. Klenk als Gehörlosenseelsorger übernimmt diesen Trauerfall und die dazu gehörige Abwicklung. Nach dem Trauerfall geht die Trauerarbeit weiter auf 2 Ebenen. Die Seelsorgeebene betrifft die Familiensituation und das jahrelange Leiden unter der Alkoholkrankheit. Auch Informationen, dass gehörlose Menschen durchschnittlich nicht mehr alkoholabhängig sind als hörende Menschen und entsprechendes Beratungsangebot helfen die Situation zu entschärfen. Die finanzielle Ebene kann durch ein zinsloses Darlehn des Fördervereins über den Zeitraum von 1 Jahr abgefedert werden. Ergebnis: Die Seelsorge wurde nach 1 Jahr als sehr wichtig zurück gemeldet, das Geld zurück gezahlt und eine große Spende zusätzlich gegeben.
- Per Mail Anfrage eines hochgradig schwerhörigen Mannes und einer gehörlosen Frau - sie wollen heiraten. Ort soll eine Kirche sein, in der auch Gehörlosengottesdienste stattfinden. Mit dem Paar wird die gesamte Vorbereitung für die Trauung gestaltet. Den Gottesdienst hält der Gehörlosenpfarrer. Es ist ein gebärdensprachlicher Traugottesdienst mit Übersetzung für hörende Besucher/innen.
- Ein gehörloser Mörder (Totschlag) wird von uns "leise" in einer einschlägigen Vollzugsanstalt besucht und begleitet über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren. Bei der Wiedereingliederung ins gesellschaftliche Leben helfen wir.
- Altersarmut - ein gehörloser Mann hat praktisch keine Rentenabsicherung. Er muss seelsorgerlich in einem einfachen Altenheim begleitet und sozial betreut werden. Besuchsdienste werden regelmäßig organisiert, um eine völlige Isolation zu vermeiden.
- Um Isolation zu vermeiden haben gehörlose Gemeindemitglieder der Gehörlosengemeinden private Fahrdienste organisiert und holen andere zu Veranstaltungen und Gottesdiensten ab. Seelsorgerlicher Bedarf wird so sehr schnell kommuniziert.
- Als Hospizhelfer werden seit einigen Jahren auch gehörlose Ehrenamtliche ausgebildet, um eine Begleitung durch Seelsorger und Ehrenamtliche in Sterbephasen zu gewährleisten.
- Eine gehörlose Jugendliche nimmt per SMS Kontakt auf. Sie wird religiös unter Druck gesetzt. Bei einem Gespräch stellt sich heraus, dass eine freie Gemeinde gezielt bei gehörlosen Jugendlichen andockt. Die Botschaften sind unter anderem "wenn du die Gebote nicht einhälst, bekommst du es mit dem Teufel zu tun" oder "der Islam will uns Christen vernichten". Lange Gespräche sind notwendig, seelsorgerliche Begleitung nötig. Die Jugendliche (17 Jahre alt) löst sich mit einem Freund aus dieser Gemeindesituation.
- SMS an Pfr. Klenk, der eben die gebärdensprachliche Lorenzandacht beendet hat. Todesfall einer gehörlosen älteren Frau. Der Sohn - Mitte 50 - ist auch gehörlos. Weder Notfallsseelsorger noch der eingeteilte Seelsorger vom Dienst (damals ein Dekan) sind in der Lage diese Situation seelsorgerlich aufzufangen. Nachricht: Pfr. Klenk wird direkt von der Lorenzkirche durch die Notfallseelsorge abgeholt. Angekommen vor Ort bedankt sich der gebliebene Seelsorger ohne Kenntnisse des Gehörlosenbereichs mit den Worten: "Eine neue Situation für mich. Ich bin da, kann aber nichts tun. Gut, dass es euch gibt."
Im Jahr 2008 werde wir ein Buch zusammenstellen mit dem Titel "Seelsorge mit und für gehörlose Menschen und ihre Familien". Dieses Buch soll Fallbeispiele nennen und seelsorgerlich beschreiben. Das Ziel ist auch, deutlich zu machen, dass Menschen die bestimmte Rahmenbedingungen benötigen, diese seelsorgerlich von speziell ausgebildeten Seelsorgern/Seelsorgerinnen benötigen.
3. Evang.-luth. Gehörlosengemeinden Bayern (15) nach oben
In Bayern gibt es 15 Gehörlosengemeinden, die durch hauptamtliche und qualifizierte ehrenamtliche kirchliche Mitarbeiter/innen begleitet und koordiniert werden. Insgesamt ca. 2400 gehörlose Mitglieder, dazu ihre hörende Familienmitglieder und eine Vielzahl von Unterstützer/innen. Bayern ist seit Jahrzehnten eine zentrale Ausbildungsstelle für den deutschsprachigen Raum. In der zentralen Dienststelle in Nürnberg arbeiten (Stand 2007) insgesamt 12 Hauptamtliche, davon 7 selbst gehörlos. Bayernweit kommen weitere 8 hauptamtliche Gehörlosenseelsorgerinnen und Gehörlosenseelsorger hinzu (z.T. Teilzeit), Honorarkräfte und ca. 150 Ehrenamtliche ( 90% gehörlos, 10% hörend), die als Gemeindevertreter, Gruppenleiter und aktive Mitarbeiter agieren.
Ökumenische Zusammenarbeit ist Alltag, da ca. 40% der Familien gemischt-konfessionell sind. Die evang. Gehörlosengemeinden sind "junge Gemeinden" mit einem Altersdurchschnitt von ca. 40-45 Jahren. Der durchschnittliche Gottesdienstbesuch liegt bayernweit zwischen 20% und 30% der jeweiligen Gemeindemitglieder und das trotz langer Anfahrtswege von bis zu 60 km einfach. Die kirchliche Bindung liegt bayernweit bei ca. 60%. Bestimmten zunächst die lautsprach-begleitende Gebärde ( kurz: LBG, eine Art gebärdetes Deutsch) die Gottesdienste und Veranstaltungen, so werden seit Mitte der 90er Jahre Gottesdienste und Veranstaltungen weitgehend in Deutscher Gebärdensprache (kurz: DGS) und nur in Ausnahmefällen lautsprachbegleitender Gebärde angeboten. Für hörende Gottesdienstbesucher wird über Mikro in Lautsprache übersetzt.
Die evangelische Gehörlosenarbeit in Bayern gehört zu den aktivsten in Deutschland. Bayern ist seit Jahrzehnten eine zentrale Ausbildungsstelle für den deutschsprachigen Raum. Die Ökumene und weltweite Solidaritätsarbeit ist ein wichtiger Aspekt in den evang. Gehörlosengemeinden. In den 90er Jahren bereicherte die neu aufkommende Gehörlosenkultur die evangelischen Gehörlosengemeinden in Bayern. In vielen Gehörlosengemeinden wird inzwischen in Deutscher Gebärdensprache gepredigt. In den Jahren 1999 & 2001 gewannen Projekte der evang. Gehörlosenseelsorge Bayern Bundespreise der Diakonie und in der Kirche. Die Gehörlosengemeinden pflegen ein lebendiges Leben und sind Wachstumsgemeinden (pro Jahr ca. 1-2 %; im Raum Marktoberdorf über 10%). Im Nürnberger Raum haben sie gemeinsam mit anderen sog. Randgruppen die Initiative der "Laurentiusgruppen" begründet.
4. Solidarisch-diakonische Gemeinde nach oben
Die Stärken der evang. Gehörlosengemeinden sind ihr Zusammenhalt, ihre Ideen und der Wille zu Innovation. Seelsorge ist die zentrale Kernaufgabe, der sich alle anderen Aufgaben zuzuordnen. Gehörlose Menschen können am Leben und an den Seelsorgeangeboten der Parochialgemeinden nicht teilnehmen. Aufgabe ist es Raum für seelsorgerliche Begleitung in allen Lebenslagen zu geben und zusätzlich seelsorgerliche Akzente zu setzen und zwar seit Jahrzehnten. In den letzten Jahren kamen weitere Schwerpunkte hinzu. Seit 2002 werden Besuchsdienste gezielt gefördert. Seit 2003 kommen Themen wie Demenz und andere in den Blick. Die Vernetzung mit anderen Seelsorgeeinrichtungen wird gezielt gesucht.
Veranstaltungen und Projekte werden zudem gezielt angeboten für diejenigen, die durch das gesellschaftliche Raster fallen. In moderner Weise und auf unorthodoxen Wegen soll christlicher Glauben gelebt und weitergegeben werden. Die Gehörlosengemeinden unterstützen Schulen für gehörlose Kinder in Eritrea, Tansania und Uganda.
Innovative Projekte wurden mehrmals ausgezeichnet. 1999 wurden die bay. Gehörlosengemeinden mit dem Projekt "gebärdensprachlicher Kinderpark" unter die 10 innovativsten kirchlichen Projekte in Deutschland gewählt. 2001 erhielt der Gebärdenchor "Canta Signo" den Innovationspreis des Kirchenkreises Nürnberg. Christliche Sozialarbeit ist selbstverständlich, so auch Angebote für Kinder, Jugendliche, Frauen, Senioren, Hospiz, Familien, Junge Erwachsene. Neu ist der Beginn einer verstärkten Männerarbeit seit 2004. Projekte finanzieren auch geschützte Arbeitsplätze und Menschen, die in kurzer Zeit durch Arbeitslosigkeit in soziale oder seelische Not gekommen sind. Zentrum aller Kraftanstrengungen ist das Abendmahl und die christliche Gemeinschaft.
5. Kinder- und Jugendarbeit nach oben
Die Gehörlosengemeinde legen viel Wert auf die Förderung der kinder- und Jugendarbeit. Dazu verweisen wir af die Darstellung auf unserer Homepage www.egg-bayern.de im Bereich Jugend. Zudem können über Frau Erika Burkhardt 0911-2141315 weitere Informationen abgerufen werden.
6. Vernetzungen nach oben
Die evang. Gehörlosenseelsorge ist mit ca. 150 Einrichtungen, Institutionen und gesellschaftlichen Gruppen vernetzt. Bei Bedarf können wir Ihnen dazu weitere Auskünfte geben. Die Vernetzungen liegen unserem Jahresberichten bei.
7. Internet nach oben
Das Internet spielt eine große Rolle für die Arbeit der evang. Gehörlosenseelsorge. Jährlich wird unsere Homepage überarbeitet. Wöchentlich werden aktuelle Berichte eingestellt. Das religiöse Angebot wird stetig ausgebaut. Videoclips zu verschiedenen Fragen sind eingestellt. Auf die Homepage greifen täglich im Schnitt ca. 150 Personen zu, davon 70 Zugriffe durch Mitarbeiter/innen (interne Vernetzung) und 80 durch Fremdpersonen. Die Homepage ist in deutscher Sprache, Englisch und Deutscher Gebärdensprache. 2008 wird mit Amerikanischer Gebärdensprache nachgerüstet.
Wir würden uns sehr über eine Berichterstattung Ihrerseits freuen.
Kirchenrat Pfr. Joachim Klenk
Landeskirchlicher Beauftragter für die evang.-luth. Gehörlosenseelsorge in Bayern
Tel. 0911-2141303 (direkt oder AB)
Tel. 0911-2141301 (Sekretariat)
Fax. 0911-2141322
Mobil-Tel. 0171-8104170
Mobil-Fax. 0171-8104171
Mail joachim.klenk@egg-bayern.de
Internet www.egg-bayern.de