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So viele Farben

Nürnberg, 13.11.21

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Im Herbst verändert sich nicht nur das Laub – sondern auch unsere Sichtweisen. Draußen vor dem Fenster färben sich die Blätter mit jedem Tag in mehr Orange- und Rottönen und der Wind treibt Regenwolken vorbei, während ich diesen Artikel schreibe. Manche von Ihnen habe ich schon kennen gelernt in meinen zwei Monaten als Praktikantin der EGG. Gern wollte ich einen Gruß da lassen und ein paar meiner Gedanken zu meiner Zeit in Nürnberg aufschreiben. Als Studentin …

… der evangelischen Theologie im hessischen Marburg habe ich in den letzten Jahren viel gelesen und viele Hausarbeiten geschrieben. Die Arbeit hier in der Gemeinde war deshalb besonders spannend. Ich habe so viele visuelle Eindrücke bekommen. Mit nur kleinen Erfahrungen in Gebärdensprache kam ich her und habe so viel dazu gelernt in den 2 Monaten.

Bei den wöchentlichen Treffen mit Biggi und Agnes, der neuen Dolmetscherin, habe ich viel gelernt. Wir haben viel voneinander gelernt, uns Gebete und Begriffe angeschaut, um zu erkennen, was dahinter steckt. Bei der Sitzung zur Beerdigungs-Liturgie ging es hoch her.

„Gott liebt uns durch den Tod. Klingt total makaber!“, sagte Biggi. Agnes verzog das Gesicht. „Stimmt irgendwie, Johanna, sag du doch mal, was meint man damit genau?“ Ich überlegte, erklärte dann, dass der Tod für Gott, genauso wie für uns Menschen, keine Trennung von der verstorbenen Person sein muss. Dass wir uns aneinander erinnern. Die Liebe noch im Herzen tragen. Die Gefühle.

Wir gebärdeten, tauschten uns aus. Eigentlich eine tolle 3-er-Gruppe: Theologin, Gebärden-Katechetin, Dolmetscherin. Das Beste aus drei Welten.

Dadurch habe ich meine Sicht auf manches Gebet, manche biblische Geschichte verändern können. Im Erntedankgottesdienst dann spielte ich im Anspiel eine Ärztin. Im Krankenhauskittel von meinem Freund, mit Stethoskop, hörte ich den Gottesdienst-Leiter ab. „Alle gesund?“, war Motto des Gottesdienstes. Dass gesund im biblischen Zusammenhang auch heil, ganz, vollständig heißen kann, hat mir gefallen. Wir sind vor Gott vollständig, so wie wir sind. Gesund. Müssen uns dafür gar nicht verändern.

Bei der Baubegehung in den Räumen am Egidienplatz konnte ich mir vorstellen, welche Veränderungen wohl auf die Gemeinde zukommen werden, wenn im Frühjahr der Umzug kommt. Viel mehr Platz, neue Räume, die schöne Egidienkirche vor den Fenstern. Darauf bin ich gespannt, gern wäre ich bei dieser Veränderung dabei.

Aber wenn sich jetzt das letzte Herbstlaub von den Bäumen verabschiedet hat, muss ich wieder zurück nach Marburg und mit dem Examen anfangen. Wer weiß – vielleicht komme ich ja zum Vikariat oder als Pfarrerin irgendwann wieder nach Nürnberg. Bis dahin aber werde ich sehr von dem hier Gelernten profitieren und vielen von dieser tollen Gemeinde erzählen. Sie hat mich jedenfalls ein kleines bisschen verändert.

Johanna Wehkamp

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