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19. April 2020
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Andacht für den 19. April 2020
Begrüßung
Hallo liebe evangelische Gemeinde Bayern!
Hallo liebe Freunde!
Mein Name ist Sonja Simonsen. Ich bin Pfarrerin für die EGG in München und Umland. Schön, dass ihr da seid!
Herzlich willkommen zu unserer Andacht. Heute ist der 19. April 2020, der Sonntag nach Ostern. Wir in München feiern immer am 3. Sonntag im Monat Gottesdienst. In unserem Programm steht: 19. April, 14 Uhr: Gottesdienst, anschließend Kirchen-Café. Aber klar, aufgrund der Corona-Krise ist das gestrichen. Heute können wir uns nicht treffen und umarmen. Wir können nicht zusammen in der Passionskirche sitzen. Wir können nicht zusammen Kaffeetrinken und plaudern. Schade!
Wir bleiben weiterhin zuhause. Wir sind an verschiedenen Orten, aber trotzdem sind wir verbunden. Gott lädt uns ein. Jetzt feiern wir zusammen unsere Andacht. Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!
Gebet
Wir beten:
Guter Gott, diese Zeit ist schwierig für uns. Bitte: Schenk uns Geduld und Liebe. Einige Freunde und Bekannte sind krank. Bitte Gott: Hilf ihnen. Wir denken auch an die Ärzte und das Pflegepersonal. Sie müssen großen Stress aushalten. Wir bitten Dich: Gib ihnen jeden Tag neue Kraft und Motivation für ihre Arbeit. Danke, dass Du uns nah bist!
Amen!
Lesung
Ich lese
aus der Bibel,
aus dem Neuen Testament,
aus dem Evangelium nach Lukas,
Kapitel 24,
Verse 13 bis 35.
Damals, am Sonntag morgen in Jerusalem, sind elf Jünger im Haus versammelt. Plötzlich kommen drei Frauen herein und erzählen völlig begeistert: „Jesus ist auferstanden! Er lebt!“ Aber die Jünger glauben ihnen nicht.
Am selben Tag machen sich zwei Jünger auf den Weg zu dem Dorf Emmaus. Sie gehen traurig nebeneinander her. Der eine sagt: „Vor einer Woche war ich noch froh. Die Welt war schön und hell. Doch jetzt hat sich alles verändert, alles ist dunkel und traurig. Es ist seltsam, alle Freude scheint sich in Leid verwandelt zu haben. Ich habe das Gefühl, es ist alles sinnlos.“
Während die beiden Jünger miteinander reden, kommt Jesus selbst dazu und schließt sich ihnen an. Aber es ist, als ob den Jüngern jemand die Augen zuhält, und sie erkennen Jesus nicht. Jesus fragt: „Was ist sinnlos? Worüber redet ihr?“ Ein Jünger antwortet traurig: „Wir unterhalten uns darüber, was letzte Woche passiert ist.“ Jesus: „Was denn?“ Der Jünger: „Bist du der einzige, der nichts davon weiß? Jesus ist gekreuzigt worden und gestorben. Er war ein großer Prophet! Gott selbst hat ihn geschickt. Und wir hatten gehofft, er werde die Römer aus dem Land treiben, Israel befreien und selbst unser König werden.“
Die drei Männer gehen miteinander weiter. Jesus: „Steht es denn so in der Bibel geschrieben: „‘Der neue König wird sofort die Macht an sich reißen.‘? Nein! Zuerst muss der neue König leiden. Dann wird er seine Herrschaft aufbauen.“ Die Jünger nehmen Jesu Worte auf und schöpfen Hoffnung. Als die drei Männer im Dorf Emmaus ankommen, geht die Sonne unter. Die beiden Jünger fordern Jesus auf, zu bleiben und mit ihnen zu essen.
Alle sitzen am Tisch, es gibt Brot und Wein. Jesus betet, nimmt das Brot, bricht es und gibt jedem ein Stück. Da fällt es den Jüngern wie Schuppen von den Augen und sie erkennen: „Es ist Jesus!“ Im selben Augenblick ist Jesus verschwunden.
Sofort stehen die beiden Jünger auf, nehmen ihre Taschen und brechen auf. Sie wollen zurück nach Jerusalem. Sie wollen allen erzählen: „Jesus lebt!“
Ansprache
Oh schön, Peter hat die Bibel-Lesung für uns gebärdet. Danke!
Kennt Ihr Peter Fiebig? Er ist EGG-Mitarbeiter hier in München. Er ist Vertrauensmann und hat viele Aufgaben. Unter anderem organisiert er unseren Seniorenstammtisch.
Für die Veranstaltungen unserer gebärdensprachlichen Kirchengemeinde ist eine Sache ganz typisch: Wenn wir uns treffen, gibt es eigentlich immer etwas zu essen. Bei unseren Sitzungen gibt es belegte Semmeln, bei der Gebärdenchorprobe gibt es Kekse, beim Seniorenstammtisch gibt es Würstchen mit Kartoffelsalat, beim Familienvormittag gibt es Frühstück, nach dem Gottesdienst gibt es Kaffee und Kuchen.
Eine Person, die uns beobachtet könnte vielleicht denken: Ach, die bei der EGG, die denken immer nur ans Essen! Gott ist denen ganz egal. Aber das stimmt nicht. Ich denke, zusammen am Tisch sitzen, gemeinsam essen und trinken ist sehr wichtig. Denn dadurch spüren wir, dass wir zusammengehören.
Und: Jesus ist auch da unser Vorbild. Denn die Menschen, die Jesus gekannt haben, haben so über ihn erzählt: Jesus hat gern gegessen und getrunken, er hat gern gefeiert.
Peter Fiebig hat eben für uns die Geschichte gebärdet. Zwei Jünger sind zum Dorf Emmaus gewandert und Jesus hat sie begleitet. Aber die beiden haben ihn nicht erkannt. Erst am Abend, als er das Brot nahm, Gott dankte und das Brot austeilte begriffen die Jünger plötzlich: Das ist Jesus! Im selben Augenblick war er verschwunden. Aber egal. Die Jünger haben die Botschaft aufgenommen, verinnerlicht und für immer im Herzen behalten: „Jesus ist nicht tot - er lebt!“ Eine große Freude – auch für uns heute. Denn die Botschaft bedeutet: Nicht einmal der Tod kann uns von der Liebe Gottes trennen. Diese Verbindung bleibt ewig.
Heute können wir leider nicht zusammen Abendmahl feiern. Aber ich lade Sie jetzt ein, dass wir zusammen ein Gebärdenlied machen.
Herr, öffne Du mir die Augen.
Herr, öffne Du mir das Herz.
Ich will Dich sehen.
Ich will Dich sehen.
Herr, öffne Du mir die Augen.
Herr, öffne Du mir das Herz.
Ich will Dich sehen.
Ich will Dich sehen.
Ich will Dich sehen in Deiner Pracht,
leuchtend, erhoben und herrlich.
Gieß aus Deine Liebe und Macht.
Wir singen: Heilig, heilig, heilig,
heilig, heilig, heilig,
heilig, heilig, heilig,
ich will Dich sehen.
Gebet
Gemeinsam beten wir:
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen!
Segen
Gott Vater, Sohn, Heiliger Geist
Beschütze euch
Begleite euch
Segne euch
Heute, morgen und jeden Tag. +
Amen!
Kommentare
Kommentare sind Einträge von unseren Benutzer:innen und geben nicht immer die Meinung der EGG Bayern wieder.
Martina König 19.4.2020, 15:28
Vielen Dank für die nette Andacht und liebe Grüße aus Wien.
Matthias Beiner 19.4.2020, 16:46
Super gemacht!
Johanna kuhn 19.4.2020, 18:51
die Jesusgeschichte, ein Balsam für daheimgebliebenen Gläubigerinnen und Gläubigern. Herzlichst Dank, für die Evangelium.
Anne Bouwmeester 19.4.2020, 22:46
Toll diese Andachten in der Karwoche und auch heute. Die Ansprache und die "Bibellesung" deutlich und ansprechend gebärdet. Ein Zeichen der Hoffnung!
Peter Funke 20.4.2020, 9:22
Bravo . Wir haben gründlich angeschaut und fühlen uns glücklich. Wir danken liebe Gott und hoffe bald endlich Wiedersehen im Monat Juni
Ursel und Peter
Julia Saarinen 21.4.2020, 18:25
Sehr schön gemacht! Es ist ein genussvolles Zusehen. DANKE für eure wertvolle Arbeit! Wir bleiben alle Verbunden! Beste Grüße und Gesundheit!!