Taubblind
Neues Angebot für Menschen mit Hörsehbehinderung bzw. Taubblindheit
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Seit 2011 bietet die Bildungseinrichtung „Bayerisches Institut zur Kommunikationsförderung für Menschen mit Hörbehinderung“ (kurz: GIB-BLWG) in Nürnberg einen Qualifizierungslehrgang zum Taubblindenassistenten an. Ich habe an dieser Ausbildung teilgenommen und sie im November 2014 erfolgreich abgeschlossen. Im Folgenden möchte ich nun einen kurzen Einblick in die Welt der Menschen mit Hörsehbehinderung bzw. Taubblindheit geben.
Ansprechpartnerin
Buchstaben A-K
Katina Geißler
Dipl. Sozialpädagogin (FH)
Tel.: 069 900160333 (über Telesign - bitte mit Fr. Geißler verbinden lassen)
Fax: 0911 50724322
E-Mail: SOZIAL1@egg-bayern.de
In Deutschland leben ca. 6.000 Menschen mit Hörsehbehinderung bzw. Taubblindheit. Über die Hälfte dieser Personen sind vom Usher-Syndrom betroffen. Diese Erkrankung ist vererbbar und führt bei den Betroffenen zu einem Hör- und Sehverlust (Tunnelblick). Neben diesem Syndrom gibt es noch weitere Ursachen für Taubblindheit, z.B. eine Tumorerkrankung, ein altersbedingter Sehverlust oder ein Unfall. Für die Betroffenen hat der Hör- und Sehverlust eine große Auswirkung auf ihre bisherige Lebensführung. Oft muss der eigene Beruf aufgegeben werden, die Mobilität ist stark eingeschränkt und auch im Alltag und der Partnerschaft kann der Hör- und Sehverlust zu einer großen Belastung werden. Kommunikations- und Orientierungsmöglichkeiten sind so gut wie nicht vorhanden. Um selbstbestimmt leben zu können und an der Gesellschaft teilzuhaben, sind sie auf die Unterstützung von Assistenten angewiesen. Derzeit kämpfen Menschen mit Hörsehbehinderung bzw. Taubblindheit um die Anerkennung der eigenen Behinderung. Sie fordern vor allem das eigenständige Merkzeichen „TBL“ im Schwerbehindertenausweis.
Mit meiner Qualifizierung zur Taubblindenassistentin möchte ich mein Beratungsangebot in der evangelischen Gehörlosenseelsorge erweitern und freue mich, die Betroffenen fachkompetent beraten zu können. Weiterhin möchte die evangelische Gehörlosenseelsorge in Zusammenarbeit mit dem Fachdienst „ITM“ aus München und der ehrenamtlich engagierten Gebärdensprachdolmetscherin Andrea Rößiger die Freizeitangebote für Menschen mit Hörsehbehinderung bzw. Taubblindheit ausbauen.
Seit April können sich nun Betroffene, Angehörige und Interessierte in den Räumen der evangelischen Gehörlosenseelsorge regelmäßig treffen. In Kooperation mit dem Cafe „ARARAT“ können sie sich bei Kaffee und Kuchen über ihre Erfahrungen austauschen, über verschiedene Themen informieren oder einfach nur unterhalten. Wir bieten Vorträge zu verschiedenen Themen an und alle zwei Monate findet eine Lormübung statt.
Alle sind herzlich willkommen. Wir freuen uns über zahlreiche Besucher.
Ihre
Katina Geißler