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Rahab (Hure)

(Josua, Kapitel 2)

An einigen Stellen in der Bibel lesen wir von Prostituierten. Für viele Leute ist die Meinung über Prostituierte schnell klar: Sie schauen auf diese Frauen herab, lehnen sie ab, verachten sie. Manche Männer gehen selbst zu Prostituierten und verachten sie trotzdem. In der Bibel ist das anders. Da ist keine Verachtung.

Ich möchte ein Beispiel erzählen aus dem Alten Testament, von der Hure Rahab. Rahab lebt in der Stadt Jericho. Das Volk Israel will die Stadt Jericho erobern. Deshalb schicken sie zwei Kundschafter hin. Die Menschen in Jericho haben Angst, klar. Sie wollen die beiden Kundschafter töten. Aber Rahab hilft den beiden Männern. Sie kommen zu ihr ins Haus. Die Leute von Jericho fragen: "Wo sind die zwei Männer aus Israel?" Rahab sagt: "Keine Ahnung. Sie sind schon lange fortgegangen." Aber das stimmt nicht. Rahab hat die Männer bei sich versteckt. Sie hat die Männer auf das Dach steigen lassen. Dort sind Flachsstengel ausgebreitet. Darunter haben sie sich versteckt. Später, in der Nacht, holt Rahab die beiden Männer. Ihr Haus steht an der Stadtmauer. An einem Seil lässt Rahab die Männer durch ein Fenster über die Stadtmauer klettern. Die Männer können fliehen. Dafür versprechen sie: Rahab und ihre Familie brauchen keine Angst zu haben, wenn Israel die Stadt Jericho erobert. Die ganze Familie soll sich in Rahabs Haus versammeln und als Erkennungszeichen ein rotes Seil ins Fenster knüpfen. Dann wird ihnen nichts geschehen.

Jahrhunderte später, im Neuen Testament, wird Rahab mehrmals erwähnt. Im Matthäus-Evangelium wird sie als Urgroßmutter von König David genannt (Mt 1, 5). Der Hebräerbrief lobt Rahab als Vorbild im Glauben, der Jakobusbrief rühmt ihre Werke (Hebr 11,31; Jak 2,25).

Jesus spricht ein paar Mal von Prostituierten. Jesus sagt: Prostituierte sind näher bei Gott als Menschen, die viel beten, aber überheblich sind und auf andere herabschauen (Mt 21,31). Jesus wendet sich den Menschen besonders zu, die von anderen verachtet werden, zum Beispiel Zöllnern und Prostituierten. Er schenkt jedem Menschen Achtung und Anerkennung.

Die Autorin: Pfarrerin Annemarie Ritter, Bayreuth

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